Nichts ist für den Erfolg einer Bewerbung wichtiger als der erste Eindruck. Um zum persönlichen Gespräch eingeladen zu werden, solltest Du also versuchen, positiv aus der Masse herauszustechen. Eine spannende Alternative zur klassischen Bewerbung ist ein Videoclip beziehungsweise Bewerbungsvideo. Was das ist und wann eine Videobewerbung sinnvoll sein kann, verrät der folgende Beitrag.
Was ist eine Videobewerbung überhaupt?
Während die Bewerbung mittels Video vor ein paar Jahren noch kaum genutzt wurde, ist sie spätestens seit der Corona-Pandemie in vielen Jobs etabliert. Dabei kann ein Videoclip als Vorstellungsvideo dienen und die herkömmlichen Bewerbungsunterlagen komplett ersetzen – oder diese lediglich ergänzen. Im letzten Fall fügst Du Deinem Anschreiben, dem Lebenslauf und den Zeugnissen einen Link zu Deinem Video hinzu. Erfolgt die Bewerbung auf dem Postweg, kannst Du einen Link angeben oder den Unterlagen einen Datenträger – beispielsweise einen USB-Stick – beilegen.
Darüber hinaus gibt es inzwischen auch Videointerviews, bei denen das Vorstellungsgespräch «live» mittels einer Videokonferenz abgehalten wird. Manche Arbeitgeber stellen den Bewerbern vorab Fragen, die diese per Videoclip beantworten müssen.
Wer sich eigeninitiativ dafür entscheidet, seiner Bewerbung. ein Video beizufügen, sollte einige Punkte beachten. Schliesslich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Videoclip inhaltlich und technisch zu gestalten. Weiter unten erhältst Du wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Videobewerbung.
Wann macht die Videobewerbung Sinn?
Videobewerbungen werden vor allem in Berufszweigen eingesetzt, für die der persönliche Kontakt zu Menschen wichtig ist. Das können beispielsweise Jobs im Marketing und Vertrieb oder der Kundenbetreuung sein, in denen Du oft mit Kunden und Geschäftspartnern umgehen musst. Sinn macht ein Bewerbungsvideo auch in Jobs, die den Bewerbern viel Eigeninitiative und Kreativität abverlangen.
Das digitale Format Video bietet Arbeitgebern und Recruitern den Vorteil, dass sie sich schon vorab einen Eindruck von Deinem persönlichem Auftreten machen können. Auch Deine Ausdrucksfähigkeit und Soft Skills wie die kommunikative Kompetenz kommen in einer Videobewerbung zum Vorschein. Doch auch Du kannst von der Videobewerbung profitieren. Schliesslich bietet Dir ein selbstgedrehter Videoclip im Unterschied zur schriftlichen Bewerbung den Vorteil, Dich authentisch zu präsentieren. Da die Videobewerbung weniger Förmlichkeit verlangt als ein schriftliches Anschreiben, kannst Du gleich ein paar Sympathiepunkte sammeln. Ausserdem hast Du die Chance, Dich frei und kreativ zu präsentieren – und Dich auf diese Weise von den anderen Bewerbern abzugrenzen.
Der wohl grösste Vorteil von Bewerbungsvideos ist, dass sie dem Betrachter länger im Gedächtnis bleiben als ein geschriebener Text. Bevor Du Dich aber daran machst, ein Initiativ-Bewerbungsvideo zu drehen, solltest Du dir Folgendes gut überlegen: Verbessert das Video Deine Bewerbung und ist es für den jeweiligen Kontext überhaupt sinnvoll? Wichtig ist, dass das Video sowohl zu den ausgeschriebenen Jobs als auch zu den jeweiligen Unternehmen passt.
Technik-Tipps für das Erstellen der Videobewerbung
Ein hochwertiges Video erfordert einen gewissen Arbeitsaufwand und etwas technisches Know-how. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, das Bewerbungsvideo von einem professionellen Anbieter produzieren zu lassen. Diese Option ist allerdings in der Regel mit einigen Kosten verbunden. Wer diese Option wählt, sollte den Videoclip inhaltlich so gestalten, dass er für mehrere Jobs verwendet werden kann. So ist die investierte Summe bestens angelegt.
Mit etwas Geduld, einem Smartphone und Computer lässt sich ein Bewerbungsvideo aber auch günstiger erstellen. So stehen online einige kostenlose und benutzerfreundliche Softwares für die Videobearbeitung zur Verfügung. Mit einer guten Handykamera ist es daher gar nicht so schwer, auch mit kleinem Budget einen guten Eindruck beim Arbeitgeber zu hinterlassen. Der Vorteil am selbstgedrehten Video: Du kannst Dir Zeit lassen und so viele Versionen drehen, wie Du möchtest.
Beim Drehen der Videobewerbung sind einige technische und gestalterische Aspekte zu beachten. Beispielsweise solltest Du das Video vor einem sauberen und aufgeräumten Hintergrund drehen. Stelle zudem sicher, dass sich die Kamera beim Aufnehmen nicht oder nur wenig bewegt. Andernfalls ist die Aufnahme verwackelt und wirkt schnell amateurhaft. Wichtig ist auch, dass die Aufnahme nicht zu dunkel wird. Stelle daher sicher, dass die Szene vor der Kamera möglichst hell und mit warmem Licht ausgeleuchtet ist. Was die Geräuschkulisse betrifft: Achte beim Dreh darauf, dass man Dich gut versteht, und vermeide irritierende Hintergrundgeräusche.
Für die Nachbearbeitung des Bewerbungsvideos bieten sich im Netz zahlreiche kostenlose Programme an. Dazu gehören beispielsweise der Windows Movie Maker (Windows PC) und iMovie (Apple Mac). Auch viele Kamera-Apps auf dem Smartphone bieten die nötigen Funktionen. Im Grunde reicht es schon aus, Anfang und Ende Deines Videos zurechtzuschneiden, gegebenenfalls Kürzungen vorzunehmen und Einblendungen einzufügen. Wichtig: Verzichte auf Filter oder Effekte. Schliesslich will der Arbeitgeber etwas über Dich erfahren, weshalb Du im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen solltest.
Der Inhalt – das A und O jedes Bewerbungsvideos
Achte beim Dreh und beim Zurechtschneiden des Videos darauf, dass es mit einer kurzen Vorstellung und der Nennung Deines Namens beginnt. Schliesslich soll man das Video ganz klar Deiner Bewerbung zuordnen können. Ausserdem sollte das Video – genau wie das Bewerbungsschreiben auch – möglichst kurz gehalten sein. Fokussiere Dich also auf die Beantwortung weniger Fragen und halte Dich knapp. Ein Initiativ-Bewerbungsvideo sollte eine Länge von 90 Sekunden nicht überschreiten. Angesichts der knappen Zeit ist es wichtig, unnötige Wiederholungen zu vermeiden. Dazu zählt auch die Wiederholung von Informationen, die bereits im Lebenslauf oder dem Anschreiben zu finden sind. Komm stattdessen auf Dinge zu sprechen, die nicht im schriftlichen Teil der Bewerbung vorkommen und die Dich einzigartig machen.
Für Laien ist es häufig nicht ganz einfach, vor der Kamera natürlich und unverstellt zu wirken. Schnell tendiert man dazu, einen auswendig gelernten Text vorzutragen – und wirkt deshalb steif und gestellt. Besser ist es, sich vorher nur einige Stichpunkte zum Inhalt zu überlegen. Achte darauf, nicht zu schnell zu sprechen. Auch die Körpersprache spielt eine Rolle. Eine aufrechte, offene Haltung zeigt, dass Du weder unsicher noch nervös bist, sondern die Situation im Griff hast. Schaue ausserdem immer direkt in die Kamera und setze ein freundliches, aber natürliches Lächeln auf. Ärgere Dich nicht, wenn eine Aufnahme daneben geht oder Du Dich versprichst. Schliesslich kannst Du beliebig viele Clips aufnehmen und am Ende den besten auswählen.
Wie ist es um den Dresscode im Bewerbungsvideo bestellt? Hier gilt ähnliches wie für das persönliche Vorstellungsgespräch. Wähle also ein Outfit, das zu den jeweiligen Firmen und Jobs passt. Während für grosse Unternehmen und konservative Branchen Anzug oder Bluse angemessen sind, darf es für ein junges Start-up legerere Kleidung sein.