Du lebst und arbeitest in der Schweiz und möchtest wissen, ob Du über oder unter dem Durchschnittslohn liegst? Möglicherweise möchtest Du Dich auf kommende Gehaltsverhandlungen vorbereiten und in diesem Zusammenhang möglichst selbstbewusst auftreten können?
In diesen und weiteren Fällen kann es sich lohnen, sich generell mit dem Durchschnittseinkommen in der Schweiz auseinanderzusetzen. Somit findest Du schnell heraus, wo Du aktuell stehst.
Wichtig ist es mit Hinblick auf die Frage „Was ist ein guter Lohn in der Schweiz?“ verschiedene Details zu berücksichtigen. Denn: Wie viel Du verdienst, ist unter anderem von Deinen Kompetenzen, dem Unternehmen, für das Du arbeitest und von Deiner Berufserfahrung abhängig. In den folgenden Abschnitten erfährst Du alles, was Du zu den Themen Einkommensstrategien und Durchschnittsgehalt in der Schweiz wissen solltest.
Lokale Unterschiede: Wo verdient man am meisten?
Wenn Du Dich mit Einkommensstrategien und Durchschnittslöhnen in der Schweiz auseinandersetzt, solltest Du immer berücksichtigen, dass es hier teilweise deutliche regionale Unterschiede gibt. Das bedeutet: In der Schweiz verdienst Du nicht überall gleich viel. Wie auch in Deutschland, Österreich und in anderen Ländern ist die durchschnittliche Einkommenshöhe immer von dem Ort, in dem Du arbeitest, abhängig.
Durchschnittlich beziehungsweise überdurchschnittlich gut verdienst Du unter anderem in:
- Genf
- Lausanne
- der südlichen Westschweiz
- Zürich
- Thurgau
- Basel und Umland.
Bei einigen der genannten Städte (Genf, Zürich, Basel) handelt es sich sogar um die Städte, die mit dem höchsten Einkommensniveau der Welt aufwarten. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Vor allem in Zürich ist es jedoch der (ohnehin lukrative) Finanzsektor, der es schafft, besonders hohe Summen zu generieren. Genau das wirkt sich letztendlich auch auf den allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Wer als Schweizer Interesse an einer Lohnsteigerung hat, kann gut beraten sind, sich auf eine Anstellung in Zürich zu bewerben. Zudem zieht es viele Menschen aus dem Ausland in diese Stadt. Ihr Vorteil: Zahlreiche Züricher Unternehmen suchen nach Personal – vor allem nach Fachkräften.
Selbstverständlich sind die in der Schweiz vorherrschenden Einkommensstrategien einem Wandel unterlegen. Das bedeutet, dass die Orte, in denen man aktuell in der Schweiz am meisten verdient, natürlich nicht in Stein gemeisselt sind. Aktuellen Trends zufolge könnten es in Zukunft unter anderem die Universitätsstädte des Landes sein, die nachziehen. Hier leben mittlerweile zahlreiche junge Menschen, die teilweise nach ihrem Abschluss im Land bleiben werden. Und auch sie dürften nach ihrem Abschluss bei modernen, aufstrebenden (und gut zahlenden) Unternehmen begehrt sein.
Welche sind die best- und welche die schlechtbezahltesten Branchen?
Diese Frage lässt sich leider nicht standardisiert beantworten. Denn selbstverständlich verfolgt jedes Unternehmen seine eigene Gehaltsstrategie. Zudem spielt die Branche, in der Du tätig bist, eine wichtige Rolle. Dass innerhalb der Schweiz in den verschiedenen Berufsgruppen Schwankungen auftauchen, ist absolut normal.
Es gibt jedoch mittlerweile Untersuchungen und Statistiken, aus denen hervorgeht, dass Du in der Schweiz vor allem in den Bereichen der Wasser- und Energie und im Recycling mit hohen Gehältern rechnen kannst. Ob Du Dir letztendlich auf diese Weise den bestbezahlten Job der Schweiz sicherst, kann Dir natürlich niemand sagen. Mit circa 18.000 CHF bis 20.000 CHF kannst Du in der Regel jedoch rechnen – vor allem dann, wenn Du eine gewisse Berufserfahrung vorweisen kannst. Auch, wenn Du Dich für eine Karriere im Bereich Versicherungen entscheidest, gehörst Du in der Schweiz zu den Besserverdienern. Ärzte verdienen etwas weniger. Ihr Durchschnittsgehalt beläuft sich auf etwa 15.000 CHF im Monat.
Fest steht: Je mehr Erfahrung Du hast und gerade dann, wenn Du dazu bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen, profitierst Du in der Schweiz von guten bis sehr guten Gehaltsaussichten. Dementsprechend kann es sich lohnen, nach einiger Zeit der Betriebszugehörigkeit nach einer Erhöhung zu fragen – vorausgesetzt, Du kannst diese gut mit Deinen Leistungen rechtfertigen.
Wie in jedem anderen Land gibt es in der Schweiz ebenfalls Jobs, die weniger gut bezahlt werden. Interessanterweise verdienen die Menschen, die in der Schweiz ein eher niedriges Durchschnittsgehalt beziehen, jedoch oft immer noch mehr als Arbeitnehmer in derselben oder in einer ähnlichen Position in anderen Ländern. Doch was bedeutet dies in Bezug auf die Durchschnittsgehälter der schlechter bezahlten Jobs in der Schweiz?
Wer in der Gastro oder im Hotelgewerbe arbeitet, verdient im Durchschnitt circa 5.000 CHF. Auch Verkäufer verdienen selten mehr. Mit maximal circa 5.500 CHF ist das Gehalt von Gärtnern in der Schweiz ebenfalls eher niedrig angesiedelt.
Ob Du Dir Deinen Job ausschliesslich nach dem jeweils zu erwartenden Durchschnittsgehalt oder nach Deinen Leidenschaften (oder nach beidem?) aussuchst, bleibt natürlich Dir überlassen. Wichtig ist, dass DU langfristig glücklich wirst.
Was ist jetzt eigentlich ein guter Lohn in der Schweiz?
Vorweg: Jeder definiert sicherlich für sich, was er als „guten Lohn“ in der Schweiz ansieht. Dennoch gibt es auf der anderen Seite natürlich die „nackten Zahlen“, die zeigen, ob Du Dich mit Deinem Gehalt eher im oberen, im mittleren oder im unteren Bereich der Gehaltsstatistik befindest.
Hierbei zeigt sich: Unabhängig von wichtigen Randdaten, wie Branche, Qualifikation und Betriebszugehörigkeit, gelten 100.000 CHF jährlich (und mehr) in der Schweiz als guter Lohn. Dieser Wert basiert auf dem Umstand, dass der durchschnittliche Lohn bei 78.000 CHF liegt.
Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass ein Lohn natürlich nur dann als „gut“ angesehen werden kann, wenn er zu der Art der Tätigkeit und den Kompetenzen des Arbeitnehmers passt. Denn: Verfügst Du über weitreichende Erfahrungen und verdienst in derselben Branche und im selben Job weniger als Dein neuer Kollege, ist Dein Gehalt wahrscheinlich dennoch nicht gut. Umso wichtiger ist es immer, möglichst viele Details zu berücksichtigen. So kannst Du am Ende eine realistische Einschätzung vornehmen.
Und übrigens: Dass die Menschen in der Schweiz mehr verdienen als in anderen Ländern der Welt, ist kein Zufall. Gründe, die dabei eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:
- Die allgemein hohe Produktivität des Landes
- Die vergleichsweise grosse Anzahl an hochqualifizierten Zuwanderern
- Erleichterungen, von denen Unternehmen in der Schweiz seit einigen Jahren profitieren können
- Niedrige Sozialversicherungsbeiträge
- Vergleichsweise hohe Lebenshaltungskosten, die durch die hohen Löhne gut aufgefangen werden.