Die Schweiz hat viele spannende und interessante Jobs zu bieten. Eine Bewerbung in der Schweiz unterscheidet sich jedoch von denen in Deutschland oder anderen Ländern. Es ist immer spannend, sich auf einen neuen Job zu bewerben, ganz gleich, ob Du bereits in der Schweiz wohnst oder Dich von einem anderen Land aus bewerben möchtest. Dieser Artikel soll Dir wertvolle Informationen zu Bewerbungen in der Schweiz geben und damit Deinen Erfolg maximieren. Wir zeigen Dir, was Arbeitgebern in der Schweiz wichtig ist, welche sprachlichen Besonderheiten es gibt und worauf Du bei Deiner Bewerbung achten musst, um von Anfang an gute Chancen zu haben.
Bewerbung in der Schweiz: Das sind die Besonderheiten
Mit einer Bewerbung in der Schweiz machst Du den ersten grossen Schritt, Dich beruflich zu verwirklichen. Doch auch die Herausforderungen einer Schweizer Bewerbung möchten wir nicht ausser Acht lassen. Die Schweiz hat im Hinblick auf Bewerbungen einige Besonderheiten, welche Du dringend beachten solltest.
Deine Bewerbungsunterlagen sollten immer komplett, genau und professionell sein. Des Weiteren wird in der Schweiz viel Wert auf gut strukturierte und präzise Lebensläufe gelegt. Das beinhaltet unter anderem eine lückenlose Darstellung Deiner gesamten beruflichen Erfahrungen sowie allen Qualifikationen.
Wichtig: Vergiss dabei nicht das jeweilige Datum der Arbeitsanstellung, denn auch diese sind enorm wichtig!
Damit Du die Aufmerksamkeit des Arbeitgebers gewinnst, ist es wichtig, das Bewerbungsschreiben klar und überzeugend zu formulieren. Heb Dich von anderen Bewerbern ab und bringe den Leser dazu, mehr von Dir erfahren zu wollen.
Das gehört in eine Bewerbung in der Schweiz
Bei der Bewerbung in der Schweiz spielen auch die einzelnen Zertifikate sowie alle Zeugnisse eine wichtige Rolle. Die Schweizer Arbeitgeber legen stets einen grossen Wert auf nachgewiesene Qualifikationen und auch mit akademischen Abschlüssen kannst Du punkten. Aus diesem Grund empfehlen wir Dir, vor allem bei Bewerbungen für Positionen mit hohen Fachkompetenzen, alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beizufügen.
Der Aufbau Deines Bewerbungsschreibens in der Schweiz:
- Das Anschreiben, welches noch auf der Bewerbungsmappe liegt
- Das Deckblatt mit einem aktuellen Bewerbungsfoto
- Dein lückenloser Lebenslauf
- Sämtliche Zeugnisse
- Referenzen sowie Zertifikate und Arbeitsproben
Beim Inhaltlichen empfehlen wir Dir, folgende vier Fragen zu beantworten:
- Warum möchtest Du einen neuen Job haben?
- Was genau macht diesen Beruf so besonders für Dich und warum begeistert er Dich so?
- Warum ist es genau das Unternehmen, für welches Du in Zukunft arbeiten möchtest?
- Warum bist Du für die ausgeschriebene Stelle genau die richtige Person?
Die Unterschiede zu Deutschland
Ob Du Dich in Deutschland oder der Schweiz bewirbst, unterscheidet sich deutlich in Deiner Bewerbung. Es ist also wichtig, die Bewerbungsunterlagen an das jeweilige Land anzupassen. Das zeigt vor allem, dass Du Dich mit den Besonderheiten der Schweiz vertraut gemacht und Dich im Vorfeld ausreichend informiert hast.
Sprachliche Besonderheiten
Auch in der Schweiz solltest Du ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ als Anrede vermeiden, diese kommt weder dort noch in Deutschland gut an. Am besten recherchierst Du den richtigen Ansprechpartner.
Wichtig: Nach der Anrede wird in der Schweiz weder ein Komma noch ein Doppelpunkt gesetzt. Du fährst also in der nächsten Zeile einfach fort, allerdings mit Grossschreibung.
Scharfes ß
Des Weiteren gibt es in der Schweiz kein scharfes ß. Nutzt Du dieses trotzdem in Deiner Bewerbung, zeigt das ganz deutlich, dass Du Dich bisher bis jetzt nicht ausreichend mit den Besonderheiten des Landes auseinandergesetzt hast, was schnell Minuspunkte geben kann. Anstelle von einem scharfen ß wird „ss“ genutzt.
Datum
In der Schweiz wird das Datum immer linksbündig eingefügt. In Deutschland ist es hingegen auf der rechten Seite zu finden.
Noten
In der Schweiz gibt es ebenso Noten von eins bis sechs. Allerdings ist die Abstufung eine andere und erfolgt in halben oder Viertelschritten. Des Weiteren ist die Note sechs die beste Note und die eins am schlechtesten.
Begriffe
Es gibt in der Schweiz verschiedene Begriffe, die anders sind als im Deutschen. So gibt es zum Beispiel nicht die Staatsangehörigkeit, sondern die Nationalität und den Familienstand, wie man ihn aus Deutschland kennt, heisst in der Schweiz „Zivilstand“. Aus dem Führerschein Klasse B wird der „Führerausweis Kategorie B“.
Die Schlussformel
In der Schweiz solltest Du dem zukünftigen Arbeitgeber am Schluss Deines Anschreibens „Freundliche Grüsse“ wünschen. Die Ausdrücke „Hochachtungsvoll“ oder sogar das Bekannte „mit freundlichen Grüssen“ gelten als altmodisch. Achte auch hier auf das „ss“.
Unterschriften
In der Schweiz werden die Lebensläufe in der Bewerbung nie unterschrieben. Er endet ebenso wenig mit Ort und Datum, sondern einfach ohne alles.
Titel in der Schweiz
Während man in Österreich und Deutschland einen hohen Wert auf die Titel eines Menschen legt, ist das in der Schweiz nicht der Fall. Natürlich kannst Du den Dr. nennen, allerdings lässt man hier Titel wie „MA“ oder „Dipl-Ing“ weg. Diese werden viel mehr als arrogant oder eitel empfunden. Stelle anstelle dessen lieber Deine Erfahrung und Kompetenzen sachlich und realistisch dar. Schweizer mögen Beispiele, welche Deine Skills nochmals unterstreichen. Hierzu kannst Du auch auf Jobs hinweise, in denen Du bereits für die ausgeschriebene Stelle passende Erfahrungen sammeln konntest.
So klappt es mit einer erfolgreichen Bewerbung in der Schweiz
Im Folgenden geben wir Dir fünf Tipps, mit denen Du mit Deiner Bewerbung in der Schweiz ordentlich punkten kannst.
Zurückhaltung
Ein selbstbewusster Auftritt ist zwar wichtig, in der Schweiz wird jedoch auch eine höfliche Zurückhaltung in besonderem Masse geschätzt. Auch wenn Du es von Deutschland aus als Fehler siehst, empfehlen Experten für Dein Bewerbungsschreiben in der Schweiz den Konjunktiv. Schreibe also nicht „Ich glaube, dass ich der Richtige für die Stelle bin“, sondern lieber „Ich glaube, dass ich der Richtige für diese Stelle sein könnte“.
Tipp 2 – Genauigkeit
Die Schweiz gilt als besonders genau, sauber und ordentlich zugleich. Angesichts dessen ist es wichtig, dass Du Deine Bewerbung vor dem Abschicken noch mal genau durchgehst und sie hinsichtlich Grammatik und Rechtschreibung prüfst. Neben einem strukturierten Layout ist auch eine übersichtliche und einheitliche Formatierung Pflicht für Deine Bewerbung.
Tipp 3 – Sprache
Die Schweiz ist multilingual. Das bedeutet, dass hier zahlreiche Dialekte gesprochen werden. Deswegen ist es immer wichtig, Deine Bewerbung auch in der Sprache zu verfassen, in welcher auch die Stellenausschreibung verfasst wurde. Wenn es sich um eine Initiativbewerbung handelt, die in der Schweiz auch als Spontanbewerbung bekannt ist, solltest Du Dich an die Sprache des jeweiligen Kantons halten. Natürlich kannst Du Dich auch direkt bei Unternehmen selbst erkundigen und bei dieser Gelegenheit zusätzlich nach dem verantwortlichen Personaler fragen, sodass Du diesen bei Deiner Bewerbung direkt ansprechen kannst.
Tipp 4 – Höflichkeit
Wenn Du Dein Gegenüber bei dem Bewerbungsgespräch gerne im Schweizerdeutsch ansprechen möchtest, solltest Du das nur machen, wenn Du dieses perfekt beherrschst. Solltest Du das nicht wirklich perfekt können, fühlt sich Dein Gegenüber entweder veralbert oder Du blamierst Dich. In beiden Fällen ist es ein negativer Punkt.
Tipp 5 – Ehrlichkeit
Sei in Deinen Bewerbungen immer ehrlich. Oft werden diese nämlich optimiert, sodass die Wirkung nach aussen noch besser und professioneller wird. Ob nun Sprachkenntnisse, Erfahrungen oder IT-Kenntnisse, wer die Skills dann schlechter beherrscht als angegeben, hat in der Regel keine Chance mehr, den Job zu bekommen.
Fazit: so überzeugst Du mit Deiner Bewerbung
Wenn Du in der Schweiz beruflich Fuss fassen möchtest, gibt es hier zahlreiche spannende Jobs, in denen Du nicht nur viel Abwechslung haben wirst, sondern Dich auch stets weiterentwickeln kannst und das alles für ein gutes Gehalt. Die Schweiz ist mittlerweile jedoch nicht umsonst allseits so beliebt. Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, in der Schweiz zu arbeiten. Das bedeutet auch, dass auf eine offene Stelle häufig mehrere Bewerbungen kommen. Wichtig ist es daher, keine Fehler zu machen und sich positiv von der Masse abzuheben. Wenn Du unsere Tipps beherzigst, kannst Du beim Personaler auf jeden Fall Punkte holen und mit ein wenig Glück schon bald Deinen Traumjob beginnen.