Wenn Du Dich mit einem ausgeglichenen Lebensstil auseinandersetzt, kommst Du am Thema „Work-Life-Balance“ nicht mehr vorbei. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, geht es hier darum, das Leben und die Arbeit in ein möglichst gesundes, und eben „ausbalanciertes“ Verhältnis zu bringen.
Aber was bedeutet das eigentlich genau? Und welche Work-Life-Balance Massnahmen bieten sich für diejenigen an, die hier eine gewisse Unausgeglichenheit bemerken? Die folgenden Abschnitte liefern Dir Antworten auf diese und weitere Fragen und beinhalten gleichzeitig Tipps, die Dir dabei helfen können, Deine Lebensqualität zu verbessern – auch, wenn Du gerade eventuell viel zu tun hast.
Was versteht man unter Work-Life-Balance?
Frei übersetzt bedeutet „Work-Life-Balance“ so viel wie „Arbeit-Leben-Balance“. Hierunter versteht man ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Arbeit und der mit ihr verbundenen Herausforderungen und der Freizeit. Im Idealfall sollten beide Seiten einander ergänzen. Oder anders: Je besser Deine Work-Life-Balance ist, desto besser dürftest Du Dich fühlen. Immerhin ist es auf diese Weise möglich, einer Überforderung, aber auch Langeweile vorzubeugen. Und genau das gilt es, zu nutzen.
Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass die Wissenschaft bisher noch nicht genauer definiert hat, was „ausgeglichen“ genau bedeutet. Aktuell spricht sogar vieles dafür, dass es schlicht nicht realistisch ist, hier von Standards zu sprechen, weil jeder unterschiedlich stark belastbar ist.
Ein typisches Beispiel: Ein Selbstständiger, der mehr als zehn Stunden am Tag arbeitet, dann aber genau weiss, wie er sich entspannen kann, kann eine bessere Work-Life-Balance haben als ein Arbeitnehmer, der Teilzeit tätig ist, aber viele seiner beruflichen Sorgen mit nach Hause nimmt.
Als Grundregel gilt, dass keiner der beiden Bereiche, weder die Arbeit noch das Privatleben, zu kurz kommen sollte. Dann dürftest Du weitestgehend auf der sicheren Seite sein. (Achtung! Natürlich kann es sein, dass sich Deine Ansprüche in Bezug auf Freizeit und berufliche Verwirklichung verändern. Das, was vor einigen Jahren noch „vollkommen okay“ für Dich war, kann in ein paar Jahren belastend sein.)
Tipps für eine bessere Work-Life-Balance
Vorweg: Bei dem Vorhaben, seine Work-Life-Balance zu optimieren, kann es sich um eine kleine Herausforderung handeln. Immerhin ist der Leistungsdruck in vielen Branchen so gross, dass es für einige Menschen unvorstellbar erscheint, sich nach Feierabend oder am Wochenende eine Auszeit zu nehmen. Umso wichtiger ist es, dass Du Dir selbst gegenüber aufmerksam bleibst, um herauszufinden, was Dir guttut und wie Du Dich beim Wunsch nach einem ausgeglicheneren Leben noch besser unterstützen kannst.
Hierbei helfen Dir die folgenden Tipps ganz sicher weiter.
- Versuche akribisch, Arbeit und Privatleben voneinander zu trennen. Wenn Du passionierter „Workaholic“ bist, kann Dir dies gegebenenfalls schwerfallen. Erinnere Dich jedoch immer wieder daran, das, was mit Deinem Beruf in Verbindung steht, nicht mit in Deine Freizeit zu nehmen.
- Musst Du wirklich alle Aufgaben, die Du übernimmst, selbst erledigen? Oder kannst Du vielleicht etwas delegieren? Hierbei handelt es sich um eine besondere Form der Entlastung, die im oft hektischen Alltag manchmal in Vergessenheit gerät.
- Setze Prioritäten und frage Dich, ob die Deadlines, die Du Dir gesetzt hast, nicht mit gutem Gewissen und stressfrei ein wenig nach hinten legen kannst. Somit verschaffst Du Dir nicht selten einen praktischen Zeitpuffer.
- Versuche, Deine Freizeit als etwas zu sehen, was Du brauchst, um Deine inneren Batterien aufzuladen. Hier geht es nicht darum, „einfach nur zu faulenzen“. Und selbst WENN Du nach Feierabend am liebsten auf der Couch liegst und Dich entspannst, ist das vollkommen in Ordnung. Wichtig ist, dass Du Dich mit den Dingen beschäftigst, die Dir guttun.
- Hast Du schon einmal mit Deinem Vorgesetzten darüber gesprochen, ob eventuell die Möglichkeit besteht, im Home Office zu arbeiten? Vielleicht bietet sich – alternativ zu festen Arbeitszeiten – auch das Gleitzeitmodell an? Beides bietet Dir und Deinen Kollegen noch ein wenig mehr Flexibilität und dementsprechend die Chance, Deine Work-Life-Balance zu optimieren.
- Achte im Allgemeinen auf einen gesunden Lebensstil. Wenn Du ausreichend lange und erholsam schläfst und Dich gesund ernährst, stehen die Chancen dafür, dass Du Dich besser fühlst, gut. Und genau hiermit schaffst Du die Grundbasis für eine ausgeglichene Work-Life-Balance.
Und zu guter Letzt: Achte auf Dich und Deinen Körper. Jeder definiert Erholung anders. Dementsprechend wäre es gerade beim Thema „Work-Life-Balance“ falsch, von Standards zu sprechen. Vielmehr handelt es sich bei dem Erreichen einer überzeugenden Work-Life-Balance um einen Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum erstrecken kann, es aber definitiv wert ist, in Angriff genommen zu werden.
Kritik an der Work-Life-Balance
Keine Frage: Eine ausgeglichene Work-Life-Balance gilt als erstrebenswert. Wer sich während der Arbeit auf die Arbeit und bei der Freizeit auf die Freizeit konzentrieren kann, ist klar im Vorteil. Dennoch gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass es durchaus auch kritische Stimmen in Bezug auf das Thema gibt.
Immerhin sorgt unter anderem die mediale Aufmerksamkeit, die sich im Laufe der Zeit rund um die Work-Life-Balance aufgebaut hat, dafür, dass sich immer mehr Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen. Was einerseits gut ist, kann andererseits natürlich dennoch Druck erzeugen. Immerhin ist die Frage „Lebe ich wirklich ausgeglichen?“ somit aktueller denn je. Und vielleicht hat Dich in der Vergangenheit bereits eine Art Schuldgefühl geplagt, weil Du den Eindruck hattest, zu viel zu arbeiten und zu wenig für Dich zu tun? Somit könnte der Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance natürlich leicht kontraproduktiv werden.
Um sicherzustellen, dass Du optimal von dem Wunsch, ausgeglichener zu leben, profitieren kannst, solltest Du versuchen, zu akzeptieren, dass es immer wieder Zwischenfälle geben wird, mit denen Du nicht gerechnet hast, die Deinen Alltag aber etwas stressiger werden lassen können. Umgekehrt ist der nächste frühe Feierabend an einem sonnigen Freitagnachmittag sicherlich nicht weit. Daher ist es wichtig, anpassungsfähig zu bleiben. Somit dürfte Dich die ein oder andere Unausgeglichenheit in Deiner Work-Life-Balance seltener aufregen.