Lebenslanges Lernen: Wie Du dich kontinuierlich weiterentwickelst

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    lebenslanges Lernen

    Mit der Beendigung der Schullaufbahn sind zwar obligatorische Tests und Prüfungen vorbei. Doch ganz sicher nicht Dein Lernprozess. Dein Leben lang eignest Du Dir neue Kenntnisse an, sei es im Privaten oder Beruflichen, durch Bücher, Gespräche oder Lesungen. Lebenslanges Lernen ist sogar so wichtig, dass es weltweit als gesellschaftspolitischer Schlüsselfaktor gilt. 

    Aufgrund der rasanten Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt legen auch Schweizer Experten ihren Fokus vermehrt auf lebenslanges Lernen. Denn der Wandel erfordert branchenübergreifend Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und von vielen Arbeitnehmern eine berufliche Neuorientierung. Doch was bedeutet lebenslanges Lernen genau? Gibt es einen Unterschied zur Erwachsenenbildung, welche Vor- und Nachteile hat der ständige Wissenserwerb? Antworten auf diese Fragen erhältst Du bei uns. Und zudem kriegst Du Tipps, wie Du Dich bestmöglich weiterbilden kannst.

    Definition: Was ist lebenslanges Lernen?

    Lebenslanges Lernen ist an sich nichts Neues. Seit der Antike lernen Menschen täglich dazu – sei es durch blosse Beobachtung oder aktive Problemlösungen. Doch erst in den 1970er-Jahren wurde es in Europa als Bildungsthema aufgegriffen. Seitdem versuchen Regierungsverantwortliche, Menschen aller Altersklassen zur freiwilligen Erweiterung ihrer Kompetenzen zu motivieren. Obgleich jedes Land seine eigenen Konzepte erarbeitet hat, gibt es seit 2001 eine EU-weit gültige Definition. Danach umfasst lebensbegleitendes bzw. lebenslanges Lernen alles, wodurch Du

    • während Deines gesamten Lebens
    • Dein Wissen, Deine Qualifikationen und Kompetenzen 
    • im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen oder beschäftigungsbezogenen Perspektive 

    erweiterst.

    Im Grunde heisst dies nur, dass Du immer etwas dazulernst. Das sieht auch die Schweiz so. Grob zusammengefasst beschreibt sie lebenslanges Lernen als ununterbrochenen Bildungsweg weit über den Schul- und Universitätsunterricht hinaus. Dabei teilt sie den Begriff in drei Kategorien: 

    • das formale nationale Bildungssystem. Es besteht aus Schule, Berufsbildung und Tertiärbildung
    • die nicht-formale Bildung mit allen nicht in der formalen Bildung verankerten Unterrichtsformen – beispielsweise Weiterbildungskurse, Seminare oder Fernstudien
    • das informelle Lernen. Du setzt Dir ein explizites Lernziel und erreichst es in Eigenstudien durch Lehrbücher, Lernsoftware oder Praktika.

    Und diese Definitionen sind nicht umfassend. Für andere erklärst Du Dich mit lebenslangem Lernen bereit, private und berufliche Veränderungen neugierig aufzunehmen. Kritiker bemängeln dabei jedoch die beschäftigungsorientierte Schwerpunktsetzung, die zunehmende Orientierung an Wettbewerb und zweckgerichteter Wissensvermehrung. Denn ein wichtiger Teilaspekt des lebenslangen Lernens ist die freiwillige Erwachsenenbildung, die nicht mit der Karriere in Zusammenhang stehen muss. Zwar kannst Du auch volljährig Deinen Schulabschluss nachholen oder Basiswissen auffrischen. Doch bei der Erwachsenenbildung geht es vor allem um individuelle Interessen. Du kannst Dich für Kulturelles begeistern oder Sportarten, Fremdsprachen erlernen oder Rhetorikkurse belegen.

    Doch weshalb auch immer Du bestimmte Kenntnisse erweitern möchtest: Von lebenslangem Lernen profitierst Du in vielerlei Hinsicht. Und dem stehen nur wenige Nachteile gegenüber. 

    Die Vor- und Nachteile lebenslangen Lernens

    Wissen ist Macht? Oder doch besser: Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss? Kannst Du überhaupt zu viel wissen? Oder hältst Du es wie Sokrates, der wusste, dass er nichts wusste? Fest steht: Lebenslanges Lernen punktet mit zahlreichen Vorteilen. 

    Lebenslanges Lernen: Vorteile

    • Geistige Stimulation: Forderst Du Dein Gehirn zu unbekannten Aktivitäten heraus, wirkt sich dies positiv auf Dein seelisches und körperliches Wohlbefinden aus. Kreative und analytische Aufgabenbearbeitungen stärken Deine kognitiven Fähigkeiten. Nach einer erfolgreichen Problemlösung fühlst Du Dich gut. Zugleich beugst Du Alterskrankheiten vor, die sich aufgrund mangelnder geistiger Tätigkeiten entwickeln.  
    • Persönliche Erfüllung: Hast Du es in der Schule auch anders empfunden: Lernen kann Spass machen! Du stillst Deine Neugierde und kannst Dich persönlich entfalten.
    • Netzwerkbildung: Tauschst Du Dich in Fortbildungskursen mit Gleichgesinnten aus, schulst Du Deine soziale Kompetenz. Du trainierst Deine Teamfähigkeit und Dein Urteilsvermögen – bedeutende Soft Skills für das Berufsleben.
    • Selbstvertrauen: Mit dem Mass Deines Wissens steigt auch Dein Selbstbewusstsein. Du beteiligst Dich an Diskussionen und lässt Dich seltener von anderen ausstechen. Im Berufsleben wie im Alltag.
    • Steigende Karrierechancen: Je motivierter und flexibler Du bist, desto flexibler reagierst Du auf Änderungen in der Arbeitswelt. Die Implementierung innovativer Technologien nutzt Du als Chance und sicherst Dir damit zugleich Deinen Arbeitsplatz. 

    Und was steht auf der Minusseite der Erwachsenenbildung?

    Lebenslanges Lernen: Nachteile

    • Zeitintensität: Weiterbildungen kosten Zeit. Mit einem Vollzeitjob stehen Dir zwar Abendseminare, Wochenendkurse und Fernstudien zur Auswahl. Doch überlege vorab, worauf Du dafür in Deinem Privatleben verzichten musst und ob Du dies wirklich möchtest.
    • Entscheidest Du Dich freiwillig für eine Erwachsenenbildung, entstehen im Normalfall Kosten für Unterrichtsstunden und -materialien
    • Zerrissenheit: Bietet Dein Arbeitgeber Dir eine Fortbildungsmöglichkeit, fühlst Du Dich zum Kursbesuch eventuell verpflichtet. Obwohl Du eigentlich gar nicht möchtest.

    Die 8 besten Tipps für Deine Weiterentwicklung

    Natürlich hängt die optimale Art und Weise des lebenslangen Lernens primär von Deiner individuellen Situation ab. Dennoch können wir Dir einige Tipps an die Hand geben. So bleibst Du langfristig motiviert und Deine Weiterbildung wird definitiv zum Erfolg.

    1. Lerne freiwillig: Gehe bei Deiner Erwachsenenbildung nicht nach dem, was Dein Chef verlangt oder Kollegen denken. Verfolge Deine persönlichen Interessen und Ziele, schaffe Dir einen persönlichen Mehrwert. Denn nur mit Spass bleibst Du auch langfristig dabei – ob bei privaten oder beruflichen Qualifizierungen
    2. Suche Dir ein Lieblingsthema: Bestimme einen Lernbereich, der Dich inhaltlich reizt – oder Dir neue Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt eröffnet. 
    3. Gehe kleine Schritte: Lege Etappen ein auf dem Weg zu Deinem Ziel. Nach einer Pause kannst Du mit frischem Elan weitermachen. 
    4. Lerne nach persönlichen Fähigkeiten: Recherchiere, wie Du Dir das gewünschte Wissen bestmöglich aneignen kannst. Lernst Du besser unter Anwesenheitspflicht oder mit möglichst vielen Freiheiten? Bevorzugst Du Lehrbücher, Onlinekurse oder Seminare vor Ort?
    5. Suche Dir Mitstreiter! Bilde eine Lerngruppe mit Kollegen aus anderen Abteilungen. Du lernst neue Leute kennen und verbesserst zugleich Eure interne Bürokommunikation. 
    6. Erstelle einen Zeitplan: Wie viele Stunden wöchentlich kannst Du für das Lernen erübrigen? Welche Tage eignen sich am besten? 
    7. Minimiere Kosten: Erkundige Dich nach gebührenfreien Angeboten, staatlichen Zuschüssen oder der Erlaubnis zum Bildungsurlaub.

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