Klar, jedes Vorstellungsgespräch ist anders. Trotzdem sollten sich Bewerber:innen vor und während des wichtigen Gesprächs an einige grundlegende Dinge halten. Du bist auf Jobsuche in der Schweiz? Dann helfen dir die folgenden Tipps, dich auf den Ernstfall vorzubereiten und das persönliche Kennenlernen souverän zu meistern.
Die richtige Vorbereitung ist das A und O
Es ist ganz normal, vor einem Vorstellungsgespräch aufgeregt zu sein. Das gilt insbesondere dann, wenn man schon länger auf Jobsuche ist. Eine gute Vorbereitung trägt aber dazu bei, das Selbstbewusstsein zu stärken und das Lampenfieber hinter sich zu lassen. Achte deshalb auf die folgenden Punkte und du bist auf dem besten Weg, Jobs in der Schweiz zu bekommen.
Recherche zum Unternehmen
Um im Bewerbungsgespräch nicht dumm da zu stehen, sollte man sich vorab über das betreffende Unternehmen informieren. Welche Produkte verkauft der Arbeitgeber? In welcher Branche ist er tätig und wie sieht es mit den Wettbewerbern aus? Wie viele Mitarbeiter:innen sind beschäftigt und wie hoch ist der Umsatz der letzten Geschäftsjahre? Was besagt die Firmenphilosophie? Um dir das nötige Wissen anzueignen, reicht in der Regel ein Blick auf die Unternehmenswebseite. Bring die gewonnenen Informationen an passender Stelle ins Gespräch ein. So überzeugst du das Personalmanagement, dass du dich intensiv mit dem potenziellen Arbeitgeber beschäftigt hast.
Selbstpräsentation vorbereiten
Du bist schon länger auf Jobsuche beziehungsweise hast dich schon auf mehrere Jobs in der Schweiz beworben? Dann weisst du, dass der/die Bewerber:in zu Beginn des Vorstellungsgesprächs meist dazu aufgefordert wird, etwas über sich zu erzählen. An dieser Stelle ist nicht zu empfehlen, einfach nur die Stationen des eigenen Lebenslaufs aufzuzählen. Stattdessen sollte man eine kurze, zwei bis drei Minuten dauernde Selbstpräsentation vorbereiten. Diese enthält die wichtigsten Stationen und verknüpft diese sinnvoll miteinander zu einem roten Faden. Hervorzuheben sind dabei natürlich vor allem die praktischen Erfahrungen und Qualifikationen, die zur gewünschten Stelle passen.
Vorstellungsgespräch üben
Du gehörst zu den Menschen, die bei der Jobsuche mit Nervosität zu kämpfen haben? In diesem Fall gilt es, typische Situationen im Vorstellungsgespräch vorab zu trainieren. Mach dir also Gedanken zu den Fragen, die während des Gesprächs aufkommen könnten. Diese Situationen übst du anschliessend in Form von Rollenspielen oder Fragerunden. Das hört sich zuerst etwas albern an, ist aber sehr effektiv.
Lass dir beispielsweise von Familienmitgliedern oder Freunden typische «fiese» Fragen stellen. Anschliessend holst du das Feedback der Beteiligten ein – und lernst so, dich in die Gesprächssituation hineinzuversetzen. Trainieren kannst du beispielsweise das Beantworten von Fragen zu deinen Stärken und Schwächen. Im Fokus können aber auch Fragen zu deinem Umgang mit Kolleg:innen oder Führungskräften sowie zu deinen Hobbies stehen.
Organisatorisches frühzeitig abklären
Damit bei der Jobsuche kein Stress entsteht, sollte man gleich nach der Einladung zum Vorstellungsgespräch anfangen zu planen. Ist beispielsweise eine längere Anfahrt nötig? Dann gilt es Zugtickets zu buchen oder herauszufinden, wie lange die Anreise mit dem Auto dauert. Ausserdem solltest du wissen, wie du vom Bahnhof zum Unternehmen kommst oder wo es Möglichkeiten zum Parken gibt. Ganz wichtig: Plane immer einen zeitlichen Puffer in deine Reiseplanung ein. Schliesslich ist immer mit einer Verspätung des Zugs oder einem Stau zu rechnen.
Das richtige Outfit
Bei der Wahl des richtigen Outfits für das Vorstellungsgespräch kommt es ganz auf den Dresscode der Firma an. Bei Banken und Versicherungen dominieren immer noch Anzug und Kleid oder Kostüm. In der Werbung oder im Marketing dagegen liegt man mit einem lässigen Look richtig.
Leg dir die Kleidung nicht erst am Tag des Gesprächs zurecht. Hemden sollten möglichst nicht knitterig daherkommen, geputzte Schuhe sind ein Muss. Generell ist auf ein gepflegtes Äusseres, beispielsweise eine ordentliche Frisur und saubere Fingernägel, zu achten. Parfüm, Make-Up und Schmuck sollten eher sparsam eingesetzt werden.
Angemessene Umgangsformen
Egal, wie man dir begegnet – bleib stets höflich und vor allem freundlich. Ein Lächeln kommt immer gut an. Selbst wenn das Gespräch nicht nach deinen Vorstellungen verlaufen ist, bleibst du freundlich und bedankst dich für die Zeit. Denk dabei immer daran: Dein Auftreten ist einer der wichtigen Faktoren bei der Beurteilung deiner Persönlichkeit und Sozialkompetenz.
Unser Tipp: Wenn dir etwas zu trinken angeboten wird, nimm an. Schliesslich kennt fast jeder das Problem einer trockenen Kehle bei Nervosität. Ein Glas Wasser hilft hier enorm. Ausserdem kannst du bei schwierigen Fragen zum Wasserglas greifen – und gewinnst auf diese Weise ein paar Sekunden, um dir eine Antwort zu überlegen.
Die richtige Körpersprache
Mit Gestik und Mimik senden wir permanent Signale an unser Gegenüber. Personalverantwortliche achten vor allem auf Gesichtsausdrücke, Gesten, Blickkontakt, Körperhaltung und Sprechweise. Wer keinen Blickkontakt herstellt, wirkt nicht authentisch oder sogar verkrampft. Das Verschränken der Arme vor der Brust ist ein typisches Beispiel für eine abwehrende Körperhaltung.
Eine Möglichkeit, die Sympathie des Gegenübers zu gewinnen, ist das Spiegeln. Es bedeutet, die andere Person nachzuahmen – man sollte dabei aber auf keinen Fall übertreiben. Es bietet sich beispielsweise an, zu lachen, wenn die andere Person auch lacht. Oder man trinkt einen Schluck, wenn das Gegenüber ebenfalls zum Glas greift.
Deutliche Aussprache
Langsames und vor allem deutliches Sprechen trägt dazu bei, einen kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Wer zu schnell spricht, wirkt nicht nur angespannt und nervös – sondern wird häufig auch nicht richtig verstanden. Es gibt nichts Schlimmeres als wenn der HR-Manager dich ständig bitten muss, deine Aussagen zu wiederholen. Ein Tipp: Übe klares, im Tempo angemessenes Sprechen zu Hause vorm Spiegel oder mit Freunden und Familie.
Sich Notizen machen
Bewerber:innen, die sich während des Vorstellungsgesprächs Notizen machen, werden als interessiert wahrgenommen und vermitteln eine strukturierte Arbeitsweise. Ausserdem helfen Notizen, sich an wichtige Punkte zu erinnern, die man später noch aufgreifen könnte. Die Notizen machst du auf einem Schreibblock. Das Tippen auf dem Handy oder iPad kommt bei den meisten Arbeitgebern nicht so gut an.
Fragen individuell beantworten
Zwar stellen viele Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Standardfragen. Diese solltest du aber keinesfalls mit Floskeln beantworten, die du aus Ratgebern auswendig gelernt hast. Stelle stattdessen immer einen Bezug zu dir und deinem Werdegang her. Zudem kann es sinnvoll sein, in der Antwort auf die gewünschte Stelle oder das Unternehmen einzugehen.
Um deine Bewerbungsunterlagen möglichst interessant zu gestalten, solltest du bereits dort auf Standardangaben verzichten. Gib bei deinen Hobbys statt «Sport» deinen liebsten Standardtanz an oder spezifiziere «Kochen» mit deiner Affinität zur thailändischen Küche. Wenn du dich sozial engagierst, sollte dies nicht nur im Lebenslauf stehen, sondern auch Teil deiner Selbstpräsentation sein.
Eigene Fragen stellen
Je nach ausgeschriebener Stelle erwarten Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch, dass Bewerber:innen eigene Fragen stellen. Hat man keine Fragen auf Lager, wird dies häufig als Desinteresse oder Schüchternheit interpretiert. Wichtig ist aber auch, nicht irgendwelche, sondern relevante Fragen zu stellen. Notiere dir deshalb bereits im Vorfeld Fragen, beispielsweise zu konkreten Aspekten des Jobs, der Einarbeitung oder zu Weiterbildungsmöglichkeiten.
Diese Tipps sollen dir die zukünftige Jobsuche und dein nächstes Vorstellungsgespräch erleichtern.