Eine grosse Anzahl an Tätigkeiten lässt sich heute vollständig remote, ohne einen festen Arbeitsplatz, ausführen. Und wenn dieser nicht notwendig ist, kann man sogar auf den festen Wohnsitz verzichten! Ein Digital Nomad nutzt diese Möglichkeit, um die Welt zu bereisen oder zwischen den attraktivsten Regionen zu pendeln.
Doch was wie ein traumhafter Lebensstil klingt, kommt mit einigen Schwierigkeiten und Problemen daher. Wir erklären, worauf Du achten solltest!
Was ist ein digitaler Nomade?
Digital Nomads arbeiten ortsunabhängig dort, wo es ihnen gerade am besten gefällt. Ihre Tätigkeiten üben sie online aus und benötigen dafür nicht mehr als einen Laptop und eine Internetverbindung. Die Mehrzahl ist selbstständig oder freischaffend tätig und geniesst so ein Maximum an Freiheit.
Es ist jedoch auch möglich, festangestellt die Welt zu bereisen – wenn der Arbeitgeber mitspielt. Denn immer mehr Arbeit in der Schweizer Wirtschaft wird online ausgeübt. Auch Konzepte wie Workation finden immer mehr Fans und machen flexible Arbeitsmodelle gesellschaftsfähig.
Im Gegensatz zu Expats oder Immigranten lassen sich die Digitalnomaden nicht langfristig in einem Land nieder, sondern ziehen nach einiger Zeit wieder weiter. Dieser Lebensstil bietet viele Vorteile:
- Du kannst in Regionen reisen, die Dich besonders ansprechen und Land, Kultur und andere Annehmlichkeiten geniessen.
- Fast vollständige Flexibilität: Du kannst an (fast) jedem Ort der Welt arbeiten und Dir Deine Arbeits- und Freizeit selbstständig einteilen. Das Gefühl, absolut Dein eigener Boss zu sein, ist genial!
- Je nachdem, für welche Länder Du Dich entscheidest, kannst Du viel Geld durch niedrige Lebenshaltungskosten sparen und in der Folge weniger arbeiten oder Dir etwas ansparen.
- Work-Life-Balance: Da Du selbst für Deinen Zeitplan verantwortlich bist, ist ein entspannteres Leben und Arbeiten möglich. Das Online-Nomadentum ist für viele der Ausweg aus Stress und drohendem Burnout.
Die Zahl der Nomaden hat seit Beginn der COVID-Pandemie und dem weltweiten Umdenken in Sachen Remote-Work stark zugenommen. Die beiden Hauptgründe für diesen Lebenswandel sind ein entschleunigtes, vereinfachtes und weniger arbeitsintensives Leben zu führen und der Wunsch, mehr von der Welt zu entdecken, als dies mit wenigen Tagen Jahresurlaub möglich wäre.
Doch natürlich ist auch das Leben als Digital Nomad nicht perfekt. Verschiedene Probleme können auf Dich zukommen:
- Das Leben aus dem Rucksack kann emotional schwierig sein: Ohne “Homebase” und festen Freundeskreis auszukommen, fällt vielen Menschen nicht leicht.
- Visen, Steuern und Krankenversicherungen können ein kompliziertes Feld für Digitalnomaden bilden. Meldepflichten bei längerem Aufenthalt können, je nach Land, mit steuerlichen Obliegenheiten einhergehen und internationale Krankenversicherungen sind oft mit hohen Kosten verbunden. Eine Vielzahl von spezialisierten Steuerberatungsbüros entstand in den letzten Jahren, um sich gezielt mit diesem Bereich zu befassen.
- Die freiberufliche Tätigkeit besitzt eigene Tücken – insbesondere, wenn die Aufträge einmal ausbleiben oder Du durch Krankheit etc. eine Zeit lang nicht arbeiten kannst. Diese Unsicherheit ist für viele ungewohnt und schwierig.
So baust Du Dir als Digital Nomad eine Karriere auf
Das A und O für Digital Nomads ist die Einkommensquelle. Spielst du mit dem Gedanken, arbeitend um die Welt zu reisen, ist Dein Online-Job die oberste Priorität. Generell sind alle Arten von Tätigkeiten geeignet, solange Du sie online ausführen kannst!
Bevor Du den Rucksack packst, solltest Du Dir also ein entsprechendes Business aufbauen. Besonders praktisch ist, wenn Deine Aufträge aus Ländern mit hohem Lohnniveau wie der Schweiz kommen. Mit den stattlichen Summen, die Du hier für Deine Arbeit erhältst, kannst Du in Regionen mit niedrigen Lebenshaltungskosten ausgesprochen komfortabel leben.
Wie bei allen Jobs ist auch für Freelancer ein hohes Mass an Professionalität, Kommunikationsfähigkeit und Selbstorganisation erforderlich. Nur so kannst Du lukrative Kundinnen und Kunden langfristig an Dich binden und das Meiste aus Deiner Arbeit herausholen.
Ein Digital Nomad benötigt darüber hinaus noch starke Selbstdisziplin: Ohne Boss lebt und arbeitet es sich zwar viel freier, doch es fehlen auch der äussere Antrieb, Vorgaben und Erwartungen.
Hinzu kommt noch die Notwendigkeit der Selbstvermarktung: Die meisten Digitalnomaden müssen regelmässig neue Kunden gewinnen und Aufträge heranholen. Sie benötigen dazu eine passende Website, Social Media Präsenz, Konten auf Freelancing-Plattformen und mehr.
Sich passend in Szene zu setzen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Digital Nomad. Auch hier empfiehlt es sich, Deinen Auftritt schon vor dem Reiseantritt aufzubauen und zu pflegen und nicht erst on-the-road mit der Kundenakquise zu beginnen.
Die besten Jobs für Digital Nomads
Grundsätzlich sind alle Online-Jobs für Digital Nomads geeignet; einige Tätigkeiten sind jedoch attraktiver (Entlohnung, Arbeitsaufwand, Flexibilität …) als andere. Ideal sind Anstellungen bei Firmen, die “Work Anywhere” anbieten, Dir also keine Vorgaben bezüglich des Arbeitsplatzes machen. Solche Unternehmen findest Du zum Beispiel auf rocken.jobs.
Der beste Digital Nomad Job verbindet also hohes Einkommen und volle Flexibilität mit einem gewissen Mass an Sicherheit. Typische Felder, in denen Digital Nomads tätig sind, umfassen:
- Webdesign: Gestaltung, Erstellung und Wartung von Webseiten, zum Beispiel für E-Commerce oder Unternehmen. Optimierung der Seiten (UI, UX).
- Softwareentwicklung und IT: Entwicklung von Apps und anderen Anwendungen, Administration, Data Science, IT-Sicherheit
- Grafik- und Videodesign: Erstellen von Logos, Social Media Grafiken, Bildbearbeitung, Corporate Designes, Video-Editing
- Schriftstellerische Tätigkeiten: Produktion von Blogartikeln, Copywriting, Ghostwriting (E-Books, akademische Arbeiten), Übersetzungen
- Online-Marketing: Content Produktion, Suchmaschinenmarketing, Management von Social Media Accounts
- Eigener Content, zum Beispiel monetarisierter YouTube-Kanal
- Beratung, Coaching
- Projektmanagement, Buchhaltung, Verwaltung und andere, typische “Bürojobs”