Egal, ob Du einen neuen Job gefunden hast, Dich in einem Unternehmen nicht mehr wohlfühlst oder Dich generell neu orientieren möchtest: Wenn Du Dein Arbeitsverhältnis kündigen möchtest, musst Du eine schriftliche Kündigung aufsetzen. Umgekehrt setzt auch Dein Arbeitgeber ein Kündigungsschreiben auf. Wenn er zum Beispiel der Meinung ist, dass Du die Erwartungen, die an Dich gestellt werden, nicht (oder nicht mehr) erfüllst.
Aber wie schreibt man eine Kündigung? Und was solltest Du beachten, wenn Du richtig kündigen willst? In den folgenden Abschnitten erfährst Du alles, was zu diesem Thema wichtig wird und worauf Du generell achten solltest.
Denn: Auch, wenn es sich bei einer Kündigung oft um ein einschneidendes Ereignis handelt, ist es wichtig, einen „sauberen Schlussstrich“ zu ziehen. Dieser ermöglicht es Dir, an anderer Stelle wieder neu anzufangen. Das Motto „Nach mir die Sintflut!“ wäre hier unangebracht.
Die folgenden Infos helfen Dir dabei, Dich fair und dennoch bestimmt zu verabschieden.
So kündigst Du Deinen Arbeitsvertrag ohne schlechtes Gewissen
Vorweg: Wer seinen Arbeitsvertrag kündigen möchte, muss kein schlechtes Gewissen haben. Du bist ein freier Mensch und kannst dementsprechend Deine Arbeitsstelle wechseln. Eine explizite Begründung braucht es in der Regel nicht. Dennoch dürften es viele Arbeitgeber natürlich zu schätzen wissen, wenn sie erfahren dürfen, warum sich einer ihrer Mitarbeiter von ihnen abwendet. Immerhin verbirgt sich hierin oft Optimierungspotential. Lag es vielleicht am Gehalt? An der Arbeitsatmosphäre? Oder einfach daran, dass der betreffende Mitarbeiter mittlerweile andere Ziele verfolgt?
Auf Basis der folgenden Schritt-für-Schritt Anleitung stellst Du sicher, dass Du bei Deiner fairen Kündigung möglichst keine Fragen offenlässt.
- Sprich mit Deinem Arbeitgeber.
Eine Kündigung sollte immer in Schriftform erfolgen. Dennoch gehört es eigentlich zum „guten Ton“, einen Arbeitgeber etwas „vorzuwarnen“. Bereite Dich darauf vor, dass Rückfragen auftauchen werden. Diese müssen auf keinen Fall vorwurfsvoll sein. Vor allem dann, wenn Du länger in dem betreffenden Unternehmen gearbeitet hast, dürfte es Deinen Vorgesetzten interessieren, was Dich zur Kündigung bewegt.
- Achte auf die Kündigungsfrist.
An welche Kündigungsfrist Du gebunden bist, kannst Du in Deinem Arbeitsvertrag nachlesen. Es ist nur fair, wirklich bis zum letzten Tag anwesend zu sein und für eine reibungslos Übergabe zu sorgen. Sich kurz nach seiner Kündigung krank zu melden, hinterlässt keinen besonders guten Eindruck.
- Überlege Dir, wie Du auf Angebote reagieren möchtest.
Manchmal versuchen Vorgesetzte, einen Mitarbeiter zu halten, weil sie genau wissen, was sie an ihm haben. Wenn Du zum Beispiel aufgrund eines zu niedrigen Gehalts gekündigt hast, kann es sein, dass Dein Chef Dir ein neues Angebot unterbreitet. Auf Argumente dieser Art solltest Du vorbereitet sein und Dir überlegen, ob es tatsächlich noch eine Chance gibt, dass Du bleibst.
- Im Guten auseinandergehen
Wenn sich die Wege zwischen einem Unternehmen und einem Mitarbeiter trennen, sollte es möglich sein, sich auch nach dem letzten Arbeitstag in die Augen zu sehen. Verzichte also auf Lästereien und bleibe Deinem (bald Ex-) Arbeitgeber gegenüber neutral.
- Starte in Deinen neuen Job!
Wenn Du in Deinem alten Unternehmen für einen sauberen Abschluss gesorgt hast, kannst Du Dich in Ruhe Deinem neuen Job widmen.
Jede Kündigung ist individuell. Eines hat jedoch jeder Abschluss dieser Art gemeinsam: Wenn Du auf Transparenz und gegenseitigen Respekt achtest, ist meist alles halb so schlimm. Wichtig ist, dass Du Dir darüber im Klaren bist, was Du möchtest. Wer heute kündigt und dann morgen „irgendwie doch bleiben möchte“, wirkt oft unglaubwürdig. Verschaffe Dir zunächst Klarheit für Dich und informiere dann Deinen Vorgesetzten.
Rechte und Pflichten: Das muss das Kündigungsschreiben enthalten
Grundsätzlich gilt, dass Dein Kündigungsschreiben keine Fragen offenlassen sollte. Und genau hierfür braucht es den richtigen Inhalt und die passende Struktur. Das komplette Schreiben baust Du wie folgt auf:
- Briefkopf
- Datum
- Betreff
- Anrede
- Hauptteil
- Empfangsbestätigung
- Anforderung Arbeitszeugnis
- Dank
- Schluss
Während die ersten vier Punkte noch weitestgehend standardisiert daherkommen, wird es vor allem im Hauptteil interessant. Denn: Hier schreibst Du zunächst explizit, worum es geht. Bleibe kurz und präzise und versuche, alle wichtigen Informationen direkt in den ersten Satz zu packen.
Ein typisches Beispiel: „Hiermit kündige ich meinen seit dem TT.MM.JJJJ bestehenden Arbeitsvertrag – fristgerecht zum TT.MM.JJJJ.“
Als Faustregel gilt: Wenn Du Deinen Arbeitsvertrag ordentlich kündigst, musst Du keinen Grund für Deine Entscheidung angeben. Ein „Ich habe mich aus persönlichen Gründen dazu entschieden, das Arbeitsverhältnis nicht fortzusetzen.“ reicht hier aus.
Solltest Du jedoch fristlos kündigen müssen, weil Du gemobbt oder grob beleidigt wurdest, musst Du dies Deinem Arbeitgeber mitteilen. Ansonsten bist Du an die verabredete Kündigungsfrist gebunden. Ob Du Deinen Vorgesetzten dann direkt über die Kündigung auf den Grund hinweist oder ob Du alles in einem persönlichen Gespräch klärst, bleibt Dir überlassen. Solltest Du den Grund nicht schriftlich festhalten, solltest Du in Deinem Schreiben auf jeden Fall darauf hinweisen, dass bereits über den Grund des Ausscheidens gesprochen wurde. So sicherst Du Dich ab.
Nun gilt es, zu dokumentieren, dass Dein Arbeitgeber Deine Kündigung auch erhalten hat. Hier reicht es aus, wenn Du ein „Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt der Kündigung und das Kündigungsdatum des Arbeitsverhältnisses schriftlich.“ beifügst. Diese Bitte kannst Du mit der Anforderung Deines Zeugnisses verbinden („Ausserdem bitte ich um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis.“).
Am Ende vermittelt es einen guten Eindruck, sich für die vergangene Zeit und das Vertrauen zu bedanken. Natürlich sollte eine Danksagung dieser Art nicht künstlich oder gespielt daherkommen. Schreibe am besten nur das, was Du auch wirklich fühlst. Wenn Ihr Euch nicht einvernehmlich getrennt habt, kann es ein wenig befremdlich erscheinen, wenn Du eine Kündigung mit einem „Danke für die gute Zusammenarbeit!“ abschliesst.
Am Ende schliesst Du mit „Mit freundlichen Grüssen“, Deinem Namen und Deiner Unterschrift.
Achte darauf, den Eingang Deiner Kündigung nachzuhalten. Sollte sich Dein Arbeitgeber nach einigen Tagen nicht gemeldet haben, ist es ratsam, kurz nachzuhören, ob alles angekommen ist.