Der Schweizer Arbeitsmarkt wandelt sich. Gewohnt an ständige digitale Erreichbarkeit und umgehende Reaktionen fordern junge Fachkräfte auch im Geschäftsleben bislang ungekannte Bedingungen. Zeitliche und räumliche Flexibilität sind ihnen ebenso wichtig wie Wertschätzung, Motivation und Eigenverantwortlichkeit. Damit haben traditionelle Hierarchien ausgedient. Denn nur mit einem modernen Führungsstil wirst Du die Generation Z zufriedenstellen und die Wettbewerbsfähigkeit Deines Unternehmens langfristig sichern können.
Wir sagen Dir, wie Du den neuen Herausforderungen erfolgreich begegnen kannst. Ausserdem erfährst Du, welche Führungsstile es gibt und inwiefern sie die Produktivität Deiner Mitarbeiter beeinflussen. Unsere Übersicht zu gängigen Führungsstilen verdeutlicht die Unterschiede klassischer und moderner Ansätze. Damit verfügst Du über die erforderlichen Hintergrundinformationen zur Etablierung eines individuell abgestimmten Massnahmenkatalogs. Du steigerst Deine Arbeitgeberattraktivität, gewinnst Fachkräfte und kannst Deiner unternehmerischen Zukunft entspannt entgegensehen.
Was genau macht einen modernen Führungsstil aus?
Definiert werden Führungsstile als Verhaltensweisen von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern. Noch bis vor einigen Jahren wurde kaum infrage gestellt, wer das Sagen hatte: Der Chef bestimmte, die Angestellten führten seine Anweisungen aus. Doch erst der spürbare Wandel auf dem Arbeitsmarkt hat 4 moderne Führungsstile hervorgebracht. Oder besser: Eine Oberkategorie, die ihrerseits drei Theorien umfasst. Dass dieses Umdenken so lange gedauert hat, mag verwundern erscheinen – schliesslich wurde das Konzept der „New Work“ bereits in den 1970er-Jahren entwickelt. Es geht zurück auf den sächsischen Philosophen Frithjof Bergmann, der zu einer damals revolutionären Arbeitsphilosophie aufrief. Er riet Arbeitgebern, ihre Mitarbeiter auch Tätigkeiten ausführen zu lassen, die ihnen Spass bereiten.
Rund 50 Jahre ist das jetzt her. Immer wieder gab es seit dieser Zeit individuelle Modelle rund um New Work. Doch erst die digitale Arbeitswelt führt zur vermehrten Nutzung der drei Varianten des sogenannten New Leaderships. Trotz Unterschiede im Detail steht stets die Mitarbeiterzufriedenheit an erster Stelle, ordnen sich Fachkenntnisse sozialen Kompetenzen unter. Mit flachen Hierarchien, weniger Vorgaben und sinnstiftenden Aufgabenbereichen steigerst Du die Produktivität und Kreativität Deiner Mitarbeiter. Hochmotiviert und lösungsorientiert erfüllen sie ihre Aufgaben. Zudem weckt Dein moderner Führungsstil das Interesse dringend gesuchter Fachkräfte.
Wie Dir unsere Übersicht zu modernen Führungsstilen gleich detailliert aufzeigt, beruhen sie alle auf:
- dynamischen Strukturen
- respektvoller Kommunikation
- inspirierendem Coaching
- flexiblen Arbeitszeiten
- Remote Work
New Leadership
Als „New Leader“ überträgst Du Deinen Angestellten mehr Eigenverantwortung. Du lässt ihnen Entscheidungsspielräume und verzichtest zugunsten einer offenen Unternehmenskultur auf strenge Vorschriften und Machtausübung. Du zeigst Empathie, übst konstruktive Kritik und sorgst für produktives Teambuilding. Deutlicher erklärt es Dir die Übersicht der Führungsstile des New Leadership:
- Empowering Leadership setzt grosses Vertrauen voraus. Denn hierbei ermächtigst Du Deine Mitarbeiter nicht nur zu selbstständiger Arbeit. Damit sie ihrer Verantwortung nachkommen können, teilst Du Dein Wissen mit ihnen teilen, versorgst sie mit sämtlichen projektrelevanten Informationen. Im Anschluss übernimmst Du die Rolle eines Coaches. Du befähigst sie zur Selbstanleitung, sie entscheiden, wann, wo und wie sie ihre Aufgaben erfüllen.
Dein Gewinn: maximale Kreativität, hohes Innovationspotential
- Beim Shared Leadership delegierst Du Deine Entscheidungsgewalt auf Deine Belegschaft. Du unterstützt sie bei Fragen, übst konstruktive Kritik und stellst die Einhaltung der Rahmenbedingungen sicher.
Dein Gewinn: motivierte, produktive Teamplayer
- Beim Inspirational Leadership inspirierst Du Deine Mitarbeiter durch Dein Verhalten. Du gehst mit gutem Beispiel voran, lebst ihnen authentisch Eure Unternehmenswerte vor. So erfahren sie, wie sie mit Leidenschaft, Empathie und positiven Gedanken auch schwierige Zeiten meistern können.
Dein Gewinn: Begeisterung, Realisierung einer gemeinsamen Vision
Du siehst: Als New Leader gibst Du Deine ursprüngliche Chefposition auf. Du verstehst Dich als Teil des Teams, setzt auf Kooperation, gegenseitiges Vertrauen und Kommunikation auf Augenhöhe. Strategien zur Zielerreichung planst Du mit Deinen Mitarbeitern, überträgst ihnen die Verantwortung für eine erfolgreiche Umsetzung. Im Gegenzug profitierst Du von maximalem Engagement und hoher Loyalität. Zusammengefasst umfassen moderne Führungsstile:
- Innovationen und Ideenreichtum
- gemeinsame Visionen
- schnelle Anpassungsfähigkeit an Trends und veränderte Rahmenbedingungen
- Zusammenarbeit in virtuellen Teams
- Nutzung digitaler Tools
- bedingungslosen Rückhalt und grösstmögliche Unterstützung
Welche Führungsstile gibt es noch?
Nach unserer Übersicht zu modernen Führungsstilen informieren wir Dich noch über alternative Arten möglicher Betriebsleitungen. Neben den Führungsstilen nach Lewin umfassen sie 4 weitere Führungsstile. Kurt Lewin lebte Anfang des vergangenen Jahrhunderts und hat zwischen autoritären, kooperativen und Laissez-faire-Modellen unterschieden. Die weiteren Ansätze haben sich mit der Zeit aus seinen Vorgaben entwickelt.
- Leitest Du Dein Unternehmen autoritär, bist Du sein Dreh- und Angelpunkt. Du triffst sämtliche Entscheidungen anhand Deiner individuellen Überzeugung, beziehst niemanden in Deine Gedankenprozesse ein. Inzwischen gelten die starren Hierarchiestrukturen als veraltet und werden noch eingesetzt, erfordern Konfliktsituationen sofortige Entscheidungen.
- Patriarchalische bzw. matriarchalische Betriebsführungen werden zumeist in Familienunternehmen angewandt. Auch hier fasst Du sämtliche Beschlüsse alleine und verlangst absolute Disziplin. Gleichzeitig allerdings nimmst Du Deinen Mitarbeitern gegenüber eine fürsorgende Rolle ein.
- Mit einem kooperativen bzw. demokratischen Führungsstil setzt Du auf ein partnerschaftliches Verhältnis zu Deiner Belegschaft. Du lässt alternative Meinungen zu und motivierst zu aktiven Projektteilnahmen. Am Ende allerdings bestimmst Du, welche Vorschläge Du annimmst und welche Richtung Ihr einschlagt.
- Leitest Du Dein Unternehmen situativ, entscheidest Du anhand individueller Begebenheiten und persönlicher Bedürfnissen Deiner Mitarbeiter. Dafür musst Du Dir die Zeit nehmen, Dich über ihre Stärken und Schwächen zu informieren.
- Beim partizipativen oder auch beratenden Führungsstil befragst Du alle projektinvolvierten Mitarbeiter zu ihrer Ansicht und fällst eine Mehrheitsentscheidung. Allerdings räumst Du Deiner Meinung besonders viel Gewicht ein.
- Der Laissez-fair- bzw. kooperative Führungsstil kommt dem New Leadership am nächsten. Du lehnst Dich beobachtend zurück, während Deine Mitarbeiter sich selbst organisieren und eigenverantwortlich handeln.
Nun kennst Du die bekanntesten Führungsstile. Doch Du musst Dich nicht für ein Modell entscheiden. Denn keiner der Ansätze ist in Stein gemeisselt. Betrachte sie als Ideengeber und entwickle Deinen individuellen Führungsstil. Unabhängig vom Industriezweig, Anzahl, Kompetenzen und Persönlichkeiten Deiner Mitarbeiter zeigst Du Dich innovativ und kannst digitale Nachwuchstalente von Dir überzeugen!