Nachhaltigkeit im Unternehmen: mehr als nur ein Trend

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    Illustration einer Geschäftsfrau in einem Anzug neben einer großen Glühbirne, in der eine grüne Pflanze wächst.

    Spätestens seit der Fridays-for-Future-Bewegung sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit in aller Munde. Immer mehr Verbraucher achten auf umweltfreundliche Verpackungen, faire Arbeitsbedingungen und emissionsarme Lieferketten. Als Unternehmer in der Schweiz solltest auch Du dem Thema Deine ehrliche Aufmerksamkeit widmen. Nicht nur, weil Du selbst von der Richtigkeit einer umsichtigen Lebens- und Arbeitsweise überzeugt bist. Sondern auch in Hinblick auf Deine Kunden, Geschäftspartner und Angestellten. Denn nur, wenn sich Deine Werte mit ihren decken, werden sie Dir auch treu bleiben. Und Dein Betrieb für die Zukunft aufgestellt sein.

    Wir erklären Dir im Detail, weshalb Nachhaltigkeit im Unternehmen wirklich wichtig ist. Wir sagen Dir, worauf Du bei der Planung Deines Nachhaltigkeitsmanagements achten solltest. Und wir geben Dir für einen langfristigen Erfolg Tipps mit an die Hand.

    Warum ist Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen so wichtig?

    Aus vielerlei Gründen ist Nachhaltigkeit in Unternehmen derzeit ein aktuelles Thema – nicht nur in der Schweiz.

    1. Gesetzesvorgaben: Bis in die politische Gesetzgebung hat sich das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen bereits seinen Weg gebahnt – weltweit. So setzt die Global Reporting Initiative als Standardwerk für Behörden, Körperschaften und Organisationen aller Art und auf jedem Kontinent Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeitspflichten fest. Der Schweizer Bundesrat hat seine Vollzugsverordnung zur Klimaberichterstattung 2024 in Kraft gesetzt. Parallel richtet sich das Land auch nach den Leitlinien der aktuellen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.
    2. Fachkräftemangel: In Zeiten des Fachkräftemangels können sich qualifizierte Digital Natives ihre Arbeitgeber aussuchen. Und Diversität, ein wertschätzendes Betriebsklima sowie Nachhaltigkeit im Unternehmen sind für sie nicht verhandelbar.
    3. Ökologische Märkte: Bei einem Blick auf das internationale Marktgeschehen bemerkst Du schnell das rasante Wachstum neuer grüner Wirtschaftsbereiche. Mit einer nachhaltigen Gestaltung Deiner Unternehmensführung bleibst Du am Ball und kannst bei Bedarf auch diese Märkte erschliessen.
    4. Wettbewerbsfähigkeit: Energieeffiziente Lieferketten, umweltfreundliche Produktverpackungen und nachhaltige Dienstleistungsangebote liegen im Trend. Selbst eine leichte Teuerung Deiner Preisgestaltung nehmen Verbraucher für Nachhaltigkeit in Kauf: Dein Umsatz steigt.
    5. Kostenreduzierung: Ein geringerer Material- oder Energieverbrauch wirkt sich positiv auf Dein Budget aus. Noch mehr Kosten kannst Du sparen, wenn Du einen Anspruch auf Fördergelder geltend machen kannst. Möglich sind hier staatliche, kantonale wie auch private Unterstützungen.

    Nicht zuletzt kann ein durchdachtes und ernst gemeintes Nachhaltigkeitsmanagement auch Dein Selbstwertgefühl stärken. Durch eine Reputationssteigerung in den Augen Dritter. Und durch ein eigenes gutes Gewissen.

    So entwickelst Du ein Nachhaltigkeitskonzept für Dein Unternehmen

    Drei Schritte – mehr musst Du nicht zurücklegen auf Deinem Weg zu einem erfolgreichen, dauerhaften Nachhaltigkeitsmanagement. Rennen allerdings solltest Du nicht. Nimm Dir stattdessen die erforderliche Zeit zur Planung, damit am Ende alles Hand und Fuss hat.

    1. Schritt: Wo stehst Du? Beginne mit einer Analyse des Ist-Zustands zur Nachhaltigkeit im Unternehmen. Hast Du bereits Massnahmen zum Klimaschutz umgesetzt? Stellst Du Dich mit konkreten Projekten Deiner sozialen Verantwortung?

    2. Schritt: Setze Dir Ziele und erstelle einen Massnahmenkatalog zu ihrer Umsetzung. Plane hierbei so genau wie möglich und gib jedem Projekt eine zeitliche, örtliche und inhaltliche Komponente. Grundsätzlich stehen Dir drei Bereiche zur Realisierung von Nachhaltigkeit im Unternehmen offen. Daraus kannst Du spezifische Ansätze wählen, aber auch beliebig kombinieren. Bleib allerdings realistisch und konzentriere Dich lieber auf ein Vorhaben, bevor Du Dich verzettelst. 

    Ökologisches Nachhaltigkeitsmanagement

    Die ökologische Nachhaltigkeit umfasst Tiere, Natur und Klima. Hier geht es um Ressourcenschonung zum Erhalt der natürlichen Umwelt. Welche konkreten Massnahmen Du einführen kannst, hängt von Deinen individuellen Vorlieben und Möglichkeiten ab. Wirf einfach einen Blick auf unsere Beispielliste:

    • Achte auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Verkürze Transportwege durch lokale Dienstleister, nutze Brauchwasser oder verwerte Altpapier
    • Beziehe Ökostrom oder erzeuge eigene Sonnenenergie durch eine Photovoltaikanlage auf Deinem Gebäudedach
    • Verwende regenerierende und nachwachsende Rohstoffe für Deine Büroeinrichtung
    • Verzichte auf Flugzeug und Auto: Fahre mit dem Zug zum Geschäftstreffen und mit dem Fahrrad zur Arbeit
    • Weniger ist mehr: Das gilt für Abfälle ebenso wie für Papier. Digitalisiere Dokumente statt sie auszudrucken, kaufe Snacks für die Teeküche in verpackungslosen Läden

    Ökonomisches Nachhaltigkeitsmanagement

    Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit im Unternehmen dreht sich alles um die wirtschaftliche Seite – doch anders, als Du denken magst. Hier steht nicht Dein Gewinn, sondern die Schonung der Umwelt im Vordergrund:

    • Eröffne ein Geschäftskonto bei einer grünen Bank
    • Kompensiere CO² durch Emissionszertifikate
    • Veröffentliche regelmässige Nachhaltigkeitsberichterstattungen über Deine Spenden an Klimaschutzprojekte
    • Lass einen festgelegten Prozentsatz jedes verkauften Produktes einem guten Zweck zukommen 

    Soziales Nachhaltigkeitsmanagement

    Zur Nachhaltigkeit in Unternehmen zählt auch Deine gesellschaftliche Verantwortung. Sie betrifft sowohl Deine Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter als auch Arbeitsbedingungen in den Fabriken Deiner Zulieferer.

    • Biete Deinen Beschäftigten eine offene, diskriminierungsfreie Unternehmenskultur mit Chancengleichheit und Diversity
    • Führe wöchentliche Gesundheitskurse wie Yoga für alle ein
    • Stelle Dienstfahrräder oder Bilette für das öffentliche Verkehrsnetz zur Verfügung
    • Engagiere Dich mit Deinem Unternehmen für soziale Projekte
    • Unterstütze Hilfsorganisationen mit Aktionen vor Ort – von einer Baumanpflanzung bis zum Einsammeln von Müll im Stadtwald

    Weitere Hinweise für ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement

    Am Ende haben wir noch einige allgemeine Hinweise für Dein künftiges Nachhaltigkeitsmanagement.

    Was Du auch planst: Erkundige Dich vorab nach Subventionsmöglichkeiten. Für eine Photovoltaikanlage beispielsweise erhältst Du in der Schweiz eine Einmalvergütung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Förderprogramme – für Start-ups wie für Bestandsunternehmen.

    Bleib immer transparent und bei der Wahrheit. Kritische Konsumenten bemerken schnell, ob Du es ernst meinst. Einmalige Spenden oder halbherzige Versuche decken sie schnell als Greenwashing auf. Das Resultat ist ebenfalls nachhaltig: Dein Ruf wird für lange Zeit geschädigt sein. Erreichst Du Deine Ziele langsamer als erhofft, gib dies ehrlich zu. Es muss nicht sofort alles perfekt sein – aber glaubwürdig.

    Und damit kommen wir auch schon zum 3. Schritt: Verordne Dir selbst regelmässige Nachhaltigkeitsberichterstattungen. Überprüfe die Effizienz Deiner Massnahmen und sei flexibel, falls Du an einem Projekt Änderungen vornehmen musst. Nachhaltigkeit in Unternehmen steckt noch immer in den Kinderschuhen. Garantiert jedoch werden bald Erwachsenengrössen daraus.

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