Aufgaben als Treuhänder

Der Beruf des Treuhänders lässt sich von anderen Berufen nicht immer eindeutig abgrenzen und wird häufig mit dem Berufsbild des Buchhalters gleichgesetzt. Was also sind eigentlich typische Aufgaben als Treuhänder? Und was macht den Beruf so besonders? Wir geben einen Überblick.

Was ist ein Treuhänder?

Bei Treuhändern handelt es sich um sogenannte Rechtssubjekte, also natürliche oder juristische Personen. Diese sind vertraglich oder gesetzlich dazu verpflichtet, die Interessen eines anderen Rechtssubjekts zu vertreten. Treugeber und Treuhänder (auch Treunehmer) schliessen einen Treuhandvertrag, durch den letzterer die vollständige Rechtsmacht über den Vertragsgegenstand erhält.

Treuhandverträge werden beispielsweise im Bankwesen im Falle einer Kreditsicherheit wie der Sicherungsübereignung eines Fahrzeugs geschlossen. Durch den Vertrag erlangt die Bank das treuhänderische Eigentum am Fahrzeug. Das Kreditinstitut ist somit nur im Sicherungsfall dazu berechtigt, das Fahrzeug zu veräussern. Der Sicherungsfall tritt dann ein, wenn der Kredit vom Kreditnehmer gekündigt wird.

Treuhänder arbeiten in kleinen und mittelgrossen Unternehmen oder in öffentlichen Verwaltungen im Treuhand- und Steuerwesen. Darüber hinaus können sie bei Bankinstituten oder Treuhandfirmen tätig sein. Natürlich können Treuhänder auch selbstständig arbeiten und ein eigenes Treuhandbüro führen. Grosse, komplexe Aufträge übernehmen sie in der Regel in Zusammenarbeit mit Spezialisten aus den Bereichen Steuern, Revision und Banking.

Was sind die Aufgaben als Treuhänder?

Die Aufgaben als Treuhänder sind vielfältig. Für ihre Auftraggeber führen sie Buchhaltungen, erstellen und interpretieren den Rechnungsabschluss und die Steuererklärung und -planung. Ausserdem sind sie mit Buchprüfungen, Firmengründungen, Nachfolgeregelungen und der Liegenschaftsverwaltung befasst. Auch die Planung von Firmentransaktionen wie Fusionen, Übernahmen und Verkäufen gehört zu den Aufgaben als Treuhänder. In zahlreichen Unternehmen sind die beschäftigten Treuhänder auch mit der Salärbuchhaltung und der Abrechnung der Sozialversicherungsabzüge mit Treuhandbüros beauftragt.

Die Tätigkeiten und Einsatzbereiche von Treuhändern lassen sich in vier übergeordnete Kategorien einteilen. Die Bezahlung fällt unterschiedlich aus: Für die verschiedenen Tätigkeiten gelten oftmals unterschiedliche Stundensätze.

Finanzbuchhaltung

Treuhänder verfügen über sehr gute Kenntnisse im betrieblichen und finanziellen Rechnungswesen. In diesem Bereich sind sie für das Erstellen von Betriebs- und Kostenrechnungen sowie den Anlagespiegel zuständig. Sie analysieren und bewerten Unternehmensergebnisse und beraten ihre Kunden zu betrieblichen Massnahmen und deren Umsetzung. Übernimmt dagegen der Kunde die Führung seiner Buchhaltung (vor allem in mittelgrossen Unternehmen), ist der Treuhänder nur für Kontroll- und Spezialaufgaben zuständig.

Beratung

In der Unternehmens- und Wirtschaftsberatung sind Treuhänder vor allem für Abschlussberatungen und -analysen verantwortlich. Ausserdem werden sie für die Budget-, Business- und Investitionsplanung sowie die damit zusammenhängenden Finanzierungsfragen eingesetzt. Treuhänder beraten ihre Kunden bezüglich der Unternehmensbewertung und -nachfolge. Zu den Aufgaben als Treuhänder gehört darüber hinaus die Beratung bei Gründungen, Umstrukturierungen und den damit einhergehenden rechtlichen Problemen.

Steuern

Da Treuhänder Spezialisten für Steuerfragen sind, erstellen sie Steuererklärungen für ihre Kunden und planen und optimieren ihre Steuerbelastung. Beispielsweise beraten sie ihre Kunden bezüglich der Mehrwertsteuerabrechnung und zu Optimierungsmassnahmen in diesem Bereich. Ausserdem können Treuhänder an Nachsteuer- und Strafsteuerverfahren mitwirken. Treuhänder haben die Möglichkeit, sich auf Steuerfragen zu spezialisieren und Kunden zu noch komplexeren Steuerfragen zu beraten.

Personal

Zahlreiche Unternehmen überlassen die Salärbuchhaltung und die Verwaltung der Sozialversicherungen einem Treuhänder. Für diesen Tätigkeitsbereich müssen Treuhänder gute Kenntnisse im Bereich der Personaladministration und der Schweizer Sozialversicherungsgesetze mitbringen. Sie übernehmen Gehaltsabrechnungen sowie das Handling der Kranken- und Unfallversicherung.

Projektmanagement

Treuhänder, die über eine umfassende Berufserfahrung verfügen, können selbständig oder in einer leitenden Position Kundenprojekte in ganz verschiedenen Branchen übernehmen. Der Umgang mit dem Kunden erfordert ein hohes Mass an Kommunikationskompetenz und vertieftes Wissen im Treuhandwesen sowie betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Sehr wichtig sind in diesem Bereich ausserdem eine gute Selbstorganisation, Teamführungskompetenzen und eine hohe Leistungsbereitschaft. Wer selbstständig tätig ist, ist zudem darauf angewiesen, immer wieder neue Kunden zu akquirieren.

Zukunftsaussichten für Treuhänder

Digitalisierung und Automatisierung gehen auch am Treuhandwesen nicht spurlos vorbei. Immer mehr Studien zeigen, dass Buchhaltungsarbeiten vergleichsweise stark von der digitalen Transformation betroffen sein werden. Insbesondere einfache, monotone Tätigkeiten, zum Beispiel die Belegverbuchung oder die elektronische Belegablage, werden nach und nach durch Künstliche Intelligenz ersetzt. Dabei stellt die Belegabgabe nach wie vor eine der treuhänderischen Hauptaufgaben dar.

In Zukunft wird dies dazu führen, dass weniger Treuhänder gebraucht werden. Die Anforderungen an Treuhänder verlagern sich damit klar in den Bereich Beratung. Ausserdem steigen auch in Jobs in der Schweiz für Treuhänder die Anforderungen an Fachwissen und Kommunikationsfähigkeiten.

Treuhänder, die sich beruflich gegen die Gefahren der Automatisierung absichern wollen, können in folgenden Bereichen vorsorgen:

Be­ra­tungs­kom­petenzen und Soft Skills aus­bauen

Kundennähe, Empathie und Sozialkompetenz lassen sich nicht digitalisieren. Gerade bei komplexen oder aber sensiblen Fragen wünschen sich Kunden einen Partner, der neben fundiertem Fachwissen Soft Skills mitbringt. Für viele Treuhandkunden macht dieser Faktor den entscheidenden Unterschied aus. Daher werden die Kompetenzen von Treuhändern in Sachen Beratung zukünftig noch mehr über ihren Erfolg entscheiden. Gefragt werden Experten sein, die digitale Arbeitsabläufe optimal mit einer umfassenden Beratungsleistung kombinieren.

Da­ten­ana­lyse ausbauen

Treuhänder sollten die ihnen zur Verfügung stehenden hochwertigen Daten ihrer Kunden klug nutzen. Mit modernen Datenanalyse-Tools lassen sich kunden- und branchenspezifische Daten aufbereiten und den Kunden als Information zur Verfügung stellen. Das eröffnet Treuhandunternehmen, für die der vertrauliche Umgang mit sensiblen Daten selbstverständlich ist, ganz neue Möglichkeiten.

Digitalcoaching als neues Ge­schäftsfeld

Treuhänder können im Rahmen der digitalen Transformation für ihre Kunden eine wichtige Rolle als Coach und Berater übernehmen. Das liegt daran, dass sie meist sehr gut über die Geschäftsprozesse ihrer Kunden Bescheid wissen und daher abschätzen können, wo die digitalen Stärken und Schwächen des jeweiligen Unternehmens liegen. Treuhänder können sich mit diesem neuen Tätigkeitsbereich Chancen abseits der traditionellen Geschäftsfelder schaffen.

Kundenbindung stärken

Treuhänder sollten Unternehmen, die sie mit ihrer Buchführung, Rechnungslegung oder Personaladministration beauftragen, noch stärker zu di­gi­talen Partnern machen. Die ohnehin schon vorhandene Arbeitsteilung und daraus folgende Kosteneffizienz profitiert von Werkzeugen wie Datenmanagement-Portalen oder Workflow-Systemen. Diese bieten neue Chancen, den Kunden in die digitalen Arbeitsprozesse zu integrieren. So lässt sich die Effizienz erhöhen und darüber hinaus die Kundenbindung stärken.

Wer einen Job in der Schweiz sucht und über eine Ausbildung als Treuhänder nachdenkt, blickt attraktiven Zukunftschancen entgegen. Dabei steht die Branche vor der Herausforderung, auch der jüngeren Generation attraktive Aufgaben, flexible Arbeitszeitmodelle und eine moderne Infrastruktur zu bieten.

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