Die Digitalisierung ist längst bei jedem von uns angekommen. Für nahezu jedes Anliegen gibt es eine App und unsere Kommunikation hat sich in den letzten Jahren von SMS und Telefongesprächen auf soziale Netzwerke und Messenger-Apps verlagert. Online-Shopping und Smart Home sind weitere Beispiele für die digitale Transformation. Zur gleichen Zeit stellen insbesondere grössere Unternehmen ihre Geschäftsmodelle wie auch ihre Arbeits- und Produktionsprozesse auf die Digitalisierung ein. All dies sind Prozesse, die durchdachte IT-Lösungen und IT-Entwickler brauchen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften für Jobs in der Schweiz ist riesig. Dies zeigt sich auch in der sehr niedrigen Arbeitslosenzahl im IT-Bereich.
Wer in der IT nach einem Job in der Schweiz sucht, hat also gute Chancen. Im Folgenden stellen wir spannende Berufsfelder, Spezialisierungen für IT-Entwickler sowie typische IT-Entwickler-Aufgaben vor.
IT-Entwickler sind für die Analyse von Geschäftsprozessen sowie für die Planung und Budgetierung von IT-Lösungen zuständig. Ausserdem sprechen sie diese mit dem jeweiligen Kunden beziehungsweise den dafür zuständigen Personen in ihrem Unternehmen ab. Auch die Projektüberwachung – inklusive Testing und Integration in die Gesamtsysteme – gehört zu den IT-Entwickler-Aufgaben.
Je nach Erfahrungsgrad können IT-Entwickler als Projektmanager oder in leitender Position ganze Teams führen. Hier tragen sie die Verantwortung für die Planung und Steuerung von Entwicklungsprojekten. Sie sind zuständig für die Personalplanung und leiten bei Bedarf zum Beispiel Qualifizierungsmassnahmen ein. Sie sind zudem für die abschliessende Bewertung von Lösungen und Entwicklungsprozessen zuständig.
Es gibt also noch weitere IT-Entwickler-Aufgaben als nur das Programmieren von Webseiten oder Anwendungen. Wichtig ist es deshalb, regelmässig Fortbildungen im jeweiligen Spezialgebiet zu besuchen. Auch das Lesen von Fachzeitschriften und -büchern sowie Online-Tutorials helfen, in relevanten Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Welche Weiterbildungen die richtigen sind, hängt natürlich auch vom Arbeitgeber ab. Die Karrieremöglichkeiten sind vielfältig: Viele IT-Entwickler arbeiten in Softwarefirmen oder in den IT-Abteilungen grosser Unternehmen, andere wiederum als Berater in Consulting-Unternehmen. Da die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in der IT so gross ist, stehen auch die Chancen gut, im Einstellungsgespräch ein gutes Gehalt herauszuhandeln.
Häufig weisen Arbeitgeber schon in den Stellenanzeigen darauf hin, dass für einen Job bestimmte Kenntnisse notwendig sind. Viele IT-Entwickler sind ohnehin auf bestimmte Anwendungen oder Programmiersprachen spezialisiert. Hilfreich sind aber auch Qualifizierungen in modernen Softwareentwicklungsprozessen, beispielsweise der agilen Methode Scrum. Relevante Themen, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden, sind das Cloud-Computing, Big Data oder Virtual Reality. Die Themen Datenschutz und Cyberkriminalität werden für Unternehmen und Privatpersonen ebenfalls immer wichtiger.
Wichtigste Voraussetzung für eine Tätigkeit in der IT-Entwicklung ist eine Affinität zu den Themen Computer und Technologie. IT-Entwickler sollten über ein gutes logisches Denken verfügen und die Fähigkeit mitbringen, auch im Chaos nicht den Überblick zu verlieren. Ein hohes Mass an Geduld ist ebenfalls eine gute Eigenschaft für IT-Entwickler. Schliesslich müssen sie in ihrem beruflichen Alltag mit kleinen und grösseren Fehlern umgehen, die beim Erstellen von Anwendungen auftreten. Von Kundenseite werden zudem während des gesamtes Entwicklungsprozesses immer wieder Änderungen angefragt. Häufig kommt es in IT-Projekten zu Budgetengpässen oder Ressourcenkürzungen, mit denen IT-Entwickler professionell und konstruktiv umgehen müssen. Ein schneller Hang zur Frustration ist dabei wenig hilfreich, stattdessen müssen sie stets versuchen, eine Alternativlösung zu finden.
Informatiker arbeiten heutzutage nicht mehr zurückgezogen und losgelöst vom restlichen Unternehmen. Stattdessen stehen sie für die erfolgreiche Umsetzung ihrer Projekte in ständigem Austausch mit Projektmanagern, Fachabteilungen und Führungskräften. Zudem ist häufig auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen IT-Schnittstellenpartnern äusserst wichtig. Kommunikationsstärke ist daher für IT-Entwickler ein ebenso wichtiger Skill wie fachliche Kenntnisse.
IT-Entwickler, die als IT-Consultants in Beratungsfirmen tätig sind, sind als Berater für viele verschiedene Kundenprojekte zuständig und daher häufig unterwegs oder vor Ort im Kundenkontakt. Mobilitätsbereitschaft ist hier eine wichtige Vorausssetzung für den Job. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch die Arbeit in verschiedenen Projekten sammeln IT-Consultants schnell Erfahrung und bauen wichtige Kontakte auf.
Aufgabe von Softwareentwicklern ist es, die Anforderungen von Kundenseite oder aus den Fachabteilungen in funktionierende Software umzusetzen. Dabei kann es sich um Anwendungsprogramme für kaufmännische Prozesse oder die Ressourcenplanung, Apps oder Spiele handeln. Die IT-Entwickler-Aufgaben in diesem Bereich reichen von der Konzeption und Umsetzung, den Tests und Abnahmen bis zur Software-Freigabe. Im Anschluss sind sie für den Betrieb und die Weiterentwicklung der jeweiligen Lösung zuständig. Softwareentwickler sind bei ihrer Arbeit auf verschiedene Programmiersprachen – zum Beispiel Cobol, C++ oder Java – angewiesen.
Web-Entwickler oder Web-Developer sind mit der Entwicklung von Webseiten und Webanwendungen beauftragt. Während heutzutage schon Laien in der Lage sind, ohne tiefergehende Programmierkenntnisse einfache Webseiten zu erstellen, braucht man für grössere Projekte ausgebildete Experten. Diese sind in der Lage, verschiedenartige IT-Lösungen miteinander zu kombinieren. Grundlegende Kenntnisse für eine Tätigkeit als Web-Entwickler sind Kenntnisse in HTML, PHP, CSS und MySQL.
Auch im Bereich Webentwicklung bestimmt die Nachfrage das Angebot. Da zahlreiche Webseiten das Content-Management-System Typo3 verwenden, sind vor allem Web-Entwickler gefragt, die über eine Spezialisierung in der Typo3-Entwicklung verfügen.
Ein weiteres Beispiel: Aufgrund des ungebrochenen Trends zum E-Commerce sind Web-Entwickler mit Erfahrung in der Online-Shop-Entwicklung sehr gefragt. Das liegt daran, dass für die technische Umsetzung solcher Seiten die Anforderungen des jeweiligen Kunden individuell eingerichtet und angepasst werden müssen. Zwar gibt es inzwischen spezielle Onlineshop-Software, für deren Einrichtung aber Fachwissen erforderlich ist. Aufgrund des steigenden Bedarfs haben sich bereits verschiedene Online-Agenturen auf die Entwicklung von Online-Shops spezialisiert.
App-Entwickler oder App-Developer beschäftigen sich damit, mobile App-Anwendungen zu entwerfen, zu entwickeln und zu implementieren. Solche Softwareanwendungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn viele Online-Angebote sind inzwischen nur noch über Apps verfügbar.
Viele App-Entwickler sind selbstständig tätig und erstellen Programme, um die Geschäftsideen ihrer Kunden umzusetzen. Ihre Arbeit besteht darin, die jeweiligen Apps für die Anzeige auf verschiedenen Arten von Endgeräten (Smartphones, Tablets und ähnliches) und für unterschiedliche Betriebssysteme wie Android und iOs zu optimieren. App-Entwickler programmieren also nicht nur, sondern übernehmen häufig auch das Testen von Apps oder das Erstellen grafischer Benutzeroberflächen.