Egal, ob Du nun Hausmeister, Lehrer, Manager oder Hausmann bist, jeder kann betroffen sein und die Krankheit macht keinen Halt vor einzelnen Berufsgruppen. Menschen, die an Burnout leiden, fühlen sich ausgebrannt, müde, kraftlos und oft einfach krank und leer. Oft nimmt die Leistungsfähigkeit ab, während die emotionale Erschöpfung samt der Angst vor dem Scheitern weiter ansteigt. Viele Menschen sind mit kleinsten Aufgaben überfordert und fühlen sich zudem von der Erwartung anderer wie erschlagen. Selbst den eigenen Ansprüchen wird man gefühlt nicht mehr gerecht. Doch wie ist es möglich, sich zu schützen? Wir klären auf!

Was ist ein Burnout?

Es gibt viele unterschiedliche Burnout Symptome und jeder hat schon mal von dieser Erkrankung gehört. Das Burnout-Syndrom beschreibt eine andauernde Erschöpfung, welche aufgrund einer anhaltenden Überlastung zustande kommt. Charakterisiert wird diese Krankheit vor allem durch drei Merkmale:

  • Erhöhte Reizbarkeit sowie zwischenmenschliche Distanzierung
  • Emotionale Erschöpfung
  • Verlust der eigenen Leistungsfähigkeit

Allerdings handelt es sich nicht um eine etablierte Diagnose. Experten vertreten die Meinung, dass es sich um einen sogenannten Risiko-Zustand handelt, welcher jedoch schnell zu einer Entwicklung von einer psychischen Erkrankung führen kann. Dabei ist es wichtig, abzuklären, ob es sich um eine Folge einer Überlastung oder um eine depressive Entwicklung handelt

Psychische Erkrankungen gehören heutzutage zu den häufigsten Ursachen für eine Arbeitsunfähigkeit und einer daraufhin folgenden Frühverrentung. Dabei ist der berufliche Stress oft von zentraler Bedeutung.

Burnout Prävention: Selbstfürsorge am Arbeitsplatz

Leider achten immer weniger Menschen bei der Arbeit auf sich selbst. Es bleibt kaum Zeit, durchzuatmen, auf den eigenen Körper zu achten und ein wenig Energie zu tanken. Kein Wunder, denn sind die eigenen Aufgaben erst einmal erledigt, kommt es immer wieder vor, dass Betroffene weitere übernehmen müssen. Pausen oder ein pünktlicher Feierabend? Fehlanzeige.

Was genau ist Selbstfürsorge?

Unter den Begriff „Selfcare“ wird verstanden, dass Du für Dich selbst einstehst und auch selbst die Verantwortung für Deine individuellen Wohlfühl-Auszeiten übernimmst. Und das, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn wenn Du im Job oder im Alltag unter Spannung stehst, gibt es in erster Linie exakt zwei direkte Leidtragende. Dein Körper und Deine Psyche.

Menschen handeln bei der Selbstfürsorge also gesundheitserhaltend und ebenso präventiv gegen verschiedene Krankheiten. Es ist dabei wichtig, auf die eigene innere Stimme zu achten, Massnahmen gegen Stress und Überlastung zu ergreifen und dabei die Pausen und die Zeit für sich selbst nicht zu vernachlässigen. Es ist also wichtig, sich schon im Vorfeld mit den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und auch den individuellen Grenzen auseinanderzusetzen und diese einzuhalten.

Was ist keine Selbstfürsorge?

Nicht selten wird die Selbstfürsorge mit Egoismus oder Egozentrismus sowie Narzissmus verwechselt. Das ist allerdings absolut falsch! Menschen, die gut auf sich achten, sorgen auch dafür, dass im Anschluss ausreichend Energie für anderes übrig bleibt, wie zum Beispiel den Partner oder die Familie.

Um den eigenen Kindern zu helfen oder Kollegen zur Seite zu stehen, ist es beispielsweise wichtig, sich bei der Arbeit nicht völlig zu verausgaben. Stell es Dir vor wie beim Handy. Auch dies muss regelmässig an die Ladestation, um weiter zu funktionieren.

Die Selbstfürsorge stellt dabei ein wichtiges Gegengewicht zum Berufsalltag dar. Selfcare bedeutet nicht nur, auf der Arbeit auf sich zu achten, sondern auch in der Freizeit. Jeden Abend vor dem Fernseher mit einer Flasche Bier und einer Tüte Chips zu sitzen, gehört nicht zur Selbstfürsorge und trägt nicht zur eigenen Erholung bei.

Welche Auswirkungen hat zu wenig Selbstfürsorge?

Die Selbstfürsorge wird als hervorragende Prävention gegen Burnout gesehen und trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, sich um sich selbst zu kümmern. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig und individuell. Es ist daher wichtig, Selfcare zu lernen, darüber zu sprechen und auch mal Klartext zu reden, wenn man der eigenen Ansicht nach nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Die Folgen von zu viel Stress im Alltag oder dem Beruf sind fatal:

  • Müdigkeit
  • Rückenschmerzen
  • Unzufriedenheit
  • Schlafstörungen
  • Energielosigkeit
  • Erhöhter Alkohol- oder Tablettenkonsum

Versuche, eventuell negative Reaktionen anderer Menschen auszublenden und konzentriere Dich regelmässig ganz auf Dich und Deinen Körper. Nimm Dir jeden Tag die Auszeit und tue auch etwas, was Dir gut tut!

Stressbewältigung im Alltag

Natürlich ist Stress nicht immer vermeidbar. Allerdings lassen sich die negativen Auswirkungen auf die eigene Gesundheit sowie das Wohlbefinden beeinflussen. Was dabei hilft, ist sehr individuell. Während dem einen ein langer Spaziergang durch die Natur hilft, ist es bei anderen Menschen das Buch oder ein Grillabend mit Freunden.

Daran erkennst Du Stress

Stress ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und kann leider nicht vollständig vermieden werden. Er wird in vier Hauptebenen unterteilt. Solltest du dich in einem der folgenden Punkte wiederfinden, ist es wichtig, eine Pause einzulegen und runterzufahren.

Körperliche Ebene

Auf körperlicher Ebene äussern sich Stresssymptome oft durch vermehrtes Schwitzen, einen beschleunigten Herzschlag und allgemeine körperliche Anspannung. Diese physischen Reaktionen können dazu führen, dass sich Betroffene unwohl und nervös fühlen.

Psychische Ebene

Stress kann auch auf der psychischen Ebene spürbar sein. Betroffene werden von negativen Gedanken wie «Das schaffe ich eh nicht» oder «Es wird mir alles zu viel!» geplagt. Diese Gedankenmuster verstärken das Gefühl der Überlastung und können zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen.

Gefühlsleben

Auf der emotionalen Ebene fühlen sich gestresste Personen oft ausgelaugt, überfordert und kraftlos. Die ständige Anspannung und der Druck können zu einem Gefühl der Erschöpfung und Gleichgültigkeit führen, was die Lebensqualität stark beeinträchtigt.

Verhaltensebene

Stress kann sich auch in unserem Verhalten manifestieren. Betroffene neigen dazu, hastig zu arbeiten, sind gereizt und reagieren empfindlich auf kleinste Anlässe. 

Was hilft gegen Stress? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit Stress umzugehen und ihn zu bewältigen. Hier sind einige Tipps, die Dir dabei helfen können. Denk jedoch daran, dass jeder Mensch individuell ist und nicht alle Tipps für jeden gleichermassen wirksam sind.

Früheres Aufstehen kann Dir dabei helfen, nicht in Zeitnot zu geraten und den Tag entspannter zu starten. Das Delegieren von Aufgaben und das Freimachen Deines Terminkalenders können alltäglichen Stress reduzieren und mehr Raum für Entspannung schaffen. Suche nach Unterstützung, sei es bei der Kinderbetreuung, im Haushalt oder durch den Austausch mit anderen.

Fortbildungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten können Dir dabei helfen, Deinen beruflichen Herausforderungen besser zu begegnen und Dein Selbstvertrauen zu stärken. Senke Ansprüche an Dich selbst und akzeptiere, dass nicht immer alles perfekt sein muss.

Achte auf Regeneration und schaffe bewusst positive Momente im Alltag. Sorge für ausreichend Schlaf, um Körper und Geist zu regenerieren. Mehr Bewegung kann Stress abbauen und das Wohlbefinden steigern. Pflege soziale Kontakte und nutze sie als Unterstützungssystem in stressigen Zeiten.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance

Sobald die Work-Life-Balance in Schieflage gerät, benötigt meist einer der Bereiche zu viel Energie. Das hat zur Folge, dass der andere Teil leidet und zu kurz kommt. 

Wir haben ein paar Tipps für Dich zusammengetragen, um Deine Work-Life-Balance zu sichern:

  • Freunde und Familie sollten immer an erster Stelle stehen. Lass es nicht so weit kommen, dass Du nur dann Zeit hast, wenn es der Job zulässt. Nimm Dir aktiv diese Zeit, sie ist wichtig für alle!
  • Nimm Dir für die Zeit nach der Arbeit etwas Schönes vor. Das motiviert. Eine gute Work-Life-Balance bedeutet ebenso, Dinge zu tun und zu planen, die Dir Freude bereiten. 
  • Um in der Woche am Ball zu bleiben, empfiehlt es sich, schon während der Woche etwas Schönes für das Wochenende oder den nächsten Urlaub zu planen. So wird Dir auch immer wieder deutlich, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht.
  • Sport kann eine wirksame Methode sein, um Stress abzubauen. Durch körperliche Aktivität werden Endorphine freigesetzt, die für ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens sorgen. 
  • Mach Dir bewusst, wofür Du arbeitest. Viele schöne Dinge wie Urlaube oder Ausflüge sind nur durch das Verdienen von Geld möglich. Diese Perspektive hilft dabei, den Sinn hinter der Arbeit zu erkennen und auch in stressigen Zeiten motiviert zu bleiben.